# taz.de -- BMW Guggenheim Lab: Mit BMW will keiner reden
       
       > Nach der Vertreibung aus Kreuzberg regt sich nun auch anderswo Widerstand
       > gegen das Kommunikationsprojekt. Heute Thema im Abgeordnetenhaus.
       
 (IMG) Bild: Dieser Hund ist in Kreuzberg willkommen, im Gegensatz zum BMW Guggenheim Lab.
       
       Die Debatte um das BMW Guggenheim Lab geht weiter. Gegner des Projekts
       wollen ihren Widerstand auf die ganze Stadt ausdehnen, die
       Oppositionsparteien mahnen an, dass der Protest friedlich bleibt. Am
       heutigen Mittwoch befasst sich der Innenausschuss des Abgeordnetenhauses
       mit dem Thema.
       
       Vor rund zwei Wochen hatte das BMW Guggenheim Lab seinen Rückzug aus
       Kreuzberg angekündigt, nun deutet viel auf den Pfefferberg als Standort
       hin. Diese Wahl wäre nicht wirklich neu: Das Grundstück in Prenzlauer Berg
       war bereits letztes Jahr auserkoren worden, ehe sich die Lab-Leute auf das
       Kreuzberger Spreeufer konzentrierten.
       
       Kritik am Lab gibt es aber nicht nur in Kreuzberg. Am Montag teilten 18
       Geschäfte und Einrichtungen in Prenzlauer Berg und Mitte ihre Ablehnung
       gegen das Projekt mit. „Die Unterzeichnerinnen möchten hiermit BMW
       mitteilen, dass sie nicht darauf gewartet haben, von BMW gefragt zu werden,
       wie sie sich die Stadt der Zukunft vorstellen“, heißt es in dem Schreiben.
       David Kaufmann, Sprecher der Initiative „Kein BMW-Guggenheim-Lab am
       Spreeufer in Kreuzberg!“, erneuerte seine Kritik an BMW. Er kritisierte die
       globale Machtstellung des Konzerns und den Umgang mit seinen Mitarbeitern.
       Notfalls müsse man den Protest gegen das Lab auch durch Farbbeutelwürfe
       ausdrücken, sagte Kaufmann der taz. „Das ist legitimer Widerstand gegen
       BMW, der als prominenter Vertreter für die Gewalt im Kapitalismus steht“.
       
       Während Kaufmann die BMW-Beteiligung ablehnt, bewertet er die Unterstützung
       der Guggenheim Foundation differenzierter. Die habe eine andere Struktur
       und mache nicht „5 Milliarden Euro Gewinn wie BMW“. Ähnlich äußerte sich
       Katrin Lompscher (Linke). Allerdings mahnte sie gegenüber der taz
       friedliche Proteste an. „Ein Farbbeutelwurf ist keine Bagatelle, sondern
       Sachbeschädigung“.
       
       Die Entscheidung über den neuen Standort des Guggenheim Lab soll „zeitnah“
       erfolgen. Er gehe davon aus, „dass das sicherlich in der ersten Aprilhälfte
       entscheidungsreif ist“, sagte Senatssprecher Richard Meng am Dienstag. „Es
       ist noch keine Entscheidung über einen Standort gefallen“, sagte Meng, „es
       laufen vertrauliche Gespräche.“ Er habe bislang keine Information bekommen,
       dass die erneute Standortsuche zu einer Verschiebung des Projekts führe.
       
       Auch die Veranstalter halten sich mit näheren Angaben zum Standort zurück.
       Thomas Girst, Leiter des BMW-Kulturengagements (s. Interview) erinnerte
       stattdessen an die Zusage des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit von
       vergangener Woche, wonach das Lab in Berlin stattfinden werde. „Wir prüfen
       derzeit noch den Standort“, betonte Girst, der sich nicht an Spekulationen
       beteiligen möchte.
       
       Am heutigen Mittwoch befasst sich der Innenausschuss des Abgeordnetenhauses
       auf Antrag der Opposition mit dem Guggenheim Lab. Innensenator Frank Henkel
       (CDU) soll dann erklären, welche Sicherheitsrisiken zum Rückzug des Labs
       aus Kreuzberg geführt haben.
       
       27 Mar 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Stefan Alberti
 (DIR) Johannes Kulms
       
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