# taz.de -- 30. Spieltag Fußball-Bundesliga: Hertha wehrlos, Köln blamabel
       
       > Einziger Trost für die abstiegsbedrohten Vereine Köln und Hertha BSC: Der
       > FC Augsburg verlor ebenfalls. Ansonsten war es für die Klubs im
       > Tabellenkeller ein desaströser Abend.
       
 (IMG) Bild: Wegschauen wird das Elend auch nicht lindern: Levan Kobiashvili von Hertha BSC nach dem Spiel.
       
       LEIPZIG dapd | König Otto verliert die „Entscheidungsschlacht“, Prinz Poldi
       erlebte am „Kampfabend“ sein Waterloo: Für Hertha BSC und den 1. FC Köln
       wird die Luft im von martialischen Reden geprägten Abstiegskampf immer
       dünner. Die Hertha unterlag dem SC Freiburg 1:2 (0:1), Köln blamierte sich
       in seinem Kellerduell beim FSV Mainz 05 und verlor 0:4 (0:3). Berlin bleibt
       Vorletzter, Köln auf dem Relegationsplatz.
       
       Die beiden akut abstiegsbedrohten Klubs durften sich am ersten Teil des 30.
       Spieltages der Fußball-Bundesliga zumindest glücklich schätzen, dass der
       unmittelbar über dem Strich stehende FC Augsburg gegen den VfB Stuttgart
       1:3 (1:2) verlor. Am anderen Ende der Tabelle verpasste Borussia
       Mönchengladbach beim 2:2 (0:1) bei Werder Bremen zum vierten Mal in Folge
       einen Sieg, bleibt aber Vierter.
       
       Trainer Otto Rehhagel hatte das Duell mit Freiburg im Vorfeld zur
       Entscheidungsschlacht ausgerufen, doch schon nach wenigen Minuten musste
       die Hertha sozusagen durch "Friendly Fire" den Rückschlag hinnehmen.
       Innenverteidiger Roman Hubnik (7. Minute) fälschte eine eigentlich harmlose
       Flanke unhaltbar ins eigene Tor ab.
       
       Hubnik sah auch beim zweiten Freiburger Tor nicht gut aus, als er gegen
       Sebastian Freis (67.) amateurhaft verteidigte. In der 80. Minute machte
       Hubnik durch den Anschlusstreffer zumindest einen Teil seiner Fehler wieder
       gut, ehe der Pechvogel des Tages verletzt vom Feld musste.
       
       ## Solbakken am Ende?
       
       Herthas Abstiegskonkurrent Köln dürfte die kommenden Spiele eventuell mit
       einem neuen Trainer angehen. Die Rheinländer präsentierten sich in Mainz so
       desolat, dass die Zeit von Trainer Stale Solbakken abgelaufen sein dürfte.
       FSV-Manager Christian Heidel hatte einen Kampfabend prophezeit, doch die
       Kölner ergaben sich nahezu wehrlos. Eugen Polanski (19./Foulelfmeter),
       Mohamed Zidan (32.) und Nicolai Müller (37.) sorgten bereits vor der
       Halbzeit für die Vorentscheidung.
       
       Fast hätte Köln auch noch Nationalspieler Lukas Podolski nach einer knappen
       halben Stunde verloren. Der Angreifer wurde von einer aus den
       Zuschauerrängen geworfen Münze getroffen, die dessen rechtes Auge nur um
       Zentimeter verfehlte. Nach dem Seitenwechsel traf dagegen Adam Szalai das
       Kölner Tor ganz genau (55.).
       
       ## Gladbach trotz Überzahl nur mit einem Punkt
       
       Lediglich der gelegentliche Blick zur Anzeigetafel machte den Kölner und
       Berliner Fans Mut. Dort sahen sie, dass der FC Augsburg die erste
       Heimniederlage seit November hinnehmen musste und die Schwächen der
       Konkurrenz nicht nutzte. Nando Rafael (5./Foulelfmeter) brachte die
       Gastgeber zwar früh in Führung, doch Stuttgart hat momentan einfach einen
       Lauf. Serdar Tasci (24.) und Martin Harnik (34.) drehten das Spiel noch vor
       der Pause, Vedad Ibisevic (84.) stellte den Endstand her.
       
       Im Kampf um das internationale Geschäft geht Borussia Mönchengladbach
       scheinbar die Luft aus. Trotz Überzahl und Führung durch einen Doppelpack
       von Mike Hanke (52./66.) reichte es nur zu einem Punkt. Marcus Rosenberg
       (18.) hatte Bremen in Führung gebracht, ehe Sebastian Boenisch (27.) nach
       einer angeblichen Notbremse die Rote Karte sah. Naldo (74.) rettete Bremen
       das Remis.
       
       11 Apr 2012
       
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