# taz.de -- Nach dem Rücktritt von Gesine Lötzsch: Landeschefs fordern neue Spitze
       
       > Obwohl Parteichef Klaus Ernst auf die Bremse drückt, nimmt die
       > Personaldebatte in der Linken Fahrt auf. Zwei Landeschefs fordern
       > Entscheidungen noch vor der wichtigen NRW-Wahl.
       
 (IMG) Bild: Sie ist weg, er will mit der Personaldebatte abwarten.
       
       BERLIN dpa | Nach dem Rücktritt von Parteichefin Gesine Lötzsch wird in der
       Linken die Forderung nach einer schnellen personellen Neuaufstellung
       lauter. Die Landeschefs von Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen wandten sich
       am Donnerstag gegen das Vorhaben der Bundesspitze, zunächst die
       Landtagswahlen in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen am 6. und 13.
       Mai abzuwarten.
       
       „Basisdemokratie stelle ich mir anders vor, als dass jemand nach der
       Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen eine Pressekonferenz gibt und dort
       erklärt, wer die Parteiführung bildet“, sagte der Linke-Chef in
       Mecklenburg-Vorpommern, Steffen Bockhahn, der Mitteldeutschen Zeitung. Auch
       der sächsische Parteivorsitzende Rico Gebhardt kritisierte die Strategie
       der Parteiführung: „Man hätte nach dem überraschenden Rücktritt von Gesine
       Lötzsch bereits vor der NRW-Wahl Klarheit für die personelle Aufstellung
       mit Blick auf die Bundestagswahl schaffen können – das würde auch für
       Klarheit bei den Wählern sorgen.“
       
       Lötzsch war am Dienstag wegen einer schweren Erkrankung ihres Mannes
       zurückgetreten. Ihr Co-Vorsitzender Klaus Ernst wird die Linke nun bis zum
       Parteitag am 2. und 3. Juni in Göttingen alleine führen. Dann soll ein
       neuer Vorstand gewählt werden. Die Parteispitze will die Personaldebatte
       aus dem Wahlkampf heraushalten.
       
       „Parteien, die sich im Wahlkampf mit sich selbst beschäftigen, sind nicht
       erfolgreich. Das müssen wir beherzigen“, sagte Parteichef Ernst der
       Passauer Neuen Presse. Jeder helfe der Partei jetzt am meisten, wenn er
       Wahlkampf mache und nicht über Personal spekuliere.
       
       Ernst hat sich noch nicht entschieden, ob er wieder antritt. Es gilt aber
       als unwahrscheinlich, dass er die Partei weiter führen wird.
       Vize-Fraktionschef Dietmar Bartsch ist bisher der einzige, der seine
       Kandidatur erklärt hat. Als weitere Favoriten für den Parteivorsitz gelten
       Ex-Parteichef Oskar Lafontaine und die stellvertretende
       Fraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht.
       
       12 Apr 2012
       
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