# taz.de -- Kampf gegen die Eurokrise: Japan pumpt Milliarden in IWF
       
       > Um den internationalen Währungsfonds zu stärken, schießt Japan 60
       > Milliarden Dollar zu. Damit soll verhindert werden, dass die Euro-Krise
       > die Weltwirtschaft in Mitleidenschaft zieht.
       
 (IMG) Bild: IWF-Chefin Christine Lagarde hätte gern, dass noch mehr Länder grüne Scheinchen in den Fonds stecken.
       
       TOKIO rtr | Als erstes Land außerhalb Europas hat Japan einen konkreten
       Betrag zur Stärkung des Internationalen Währungsfonds (IWF) im Kampf gegen
       die Schuldenkrise in Aussicht gestellt. Die Regierung in Tokio wolle dem
       Fonds mit Kreditlinien in Höhe von 60 Milliarden Dollar zu mehr Schlagkraft
       verhelfen, sagte Finanzminister Jun Azumi am Dienstag vor Journalisten. Er
       hoffe, dass das Beispiel Schule mache.
       
       Dem IWF müsse der Weg geebnet werden, eine Ausbreitung der Schuldenkrise
       über Europa hinaus zu verhindern, fügte der Minister wenige Tage vor
       wichtigen Treffen von IWF, Weltbank und der Gruppe der 20 größten
       Industrie- und Schwellenländer (G20) hinzu. IWF-Chefin Christine Lagarde
       würdigte Japans Engagement und forderte die Mitgliedsländer des Fonds auf,
       diesem Beispiel zu folgen.
       
       Der IWF, der finanziell angeschlagenen Ländern unter die Arme greift, hatte
       im Januar 600 Milliarden Dollar neue Mittel beantragt. Wegen des
       Widerstands der USA und der Zurückhaltung wichtiger Schwellenländer dürfte
       sich eine Einigung auf diese Summe allerdings schwierig gestalten.
       
       In der vergangenen Woche hatte IWF-Chefin Lagarde zudem eingeräumt, dass
       angesichts sinkender Wirtschaftsrisiken auch geringere Mittel ausreichen
       könnten. Nach Informationen aus G20-Kreisen dürften sich die größten
       Industrie- und Schwellenländer auf 400 bis 500 Milliarden Dollar
       verständigen. Die Euro-Staaten haben bereits rund 200 Milliarden Dollar
       zugesichert, andere Länder der Europäischen Union wollen weitere 50
       Milliarden Dollar beisteuern.
       
       Im Vorfeld der US-Präsidentenwahlen und angesichts des riesigen
       Haushaltsdefizits weigert sich die Regierung in Washington, dem IWF weitere
       Mittel zur Verfügung zu stellen. Schwellenländer wie China, Brasilien und
       Russland knüpfen ihre Beiträge an mehr Einfluss in internationalen
       Finanzorganisationen. Am Wochenende steht neben der Frühjahrstagung von IWF
       und Weltbank in Washington auch ein Treffen der G20-Finanzminister an, auf
       dem sie über die Bitte des Fonds um neue Mittel beraten wollen.
       
       17 Apr 2012
       
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