# taz.de -- Imagekampagne: Leider, Gema
       
       > Für die selbsternannten Robin Hoods der halb verhungernden Musiker sieht
       > es imagemäßig derzeit nicht besonders gut aus. Deshalb steuert die Gema
       > mit Werbung dagegen.
       
 (IMG) Bild: Werbung der Gema.
       
       „Dieses Youtube-Video ist in Deinem Land nicht verfügbar“ – leider Gema.
       Kindergärtnerinnen, die fürs Ringelreimsingen bezahlen sollen – leider
       Gema. Clubs, die schließen müssen, weil sie künftig ein Vielfaches an
       Gebühren zahlen müssten – leider Gema. Für die selbsternannten Robin Hoods
       der halb verhungernden Musiker sieht es imagemäßig derzeit nicht besonders
       gut aus.
       
       Missverständnisse sind das alles natürlich, aus der Sicht der Gema.
       Verzerrungen. Keiner will hören, dass kleine Clubs von der neuen
       Gebührenreform entlastet werden, statt dessen quakt der Kritikerchor vom
       Steigen der Abgaben um bis zu 500 Prozent, jetzt muss die Gebührenreform
       auch noch durch ein Schiedsverfahren – und die Finken von der Piratenpartei
       stellen das ganze Verwertungs-Urheberrechts-Gedöns in Frage.
       
       Da muss man gegensteuern, klar. Mit einer fetten Imagekampagne. Mit schick
       inszenierten Wohlfühl-Plakaten. Und positiven Botschaften über das
       Kulturgut Musik –, das ohne die Gema praktisch gar nicht existieren könnte.
       
       Dank der Künstler, die die Gema vertritt, gibt es Fangesänge im Stadion,
       steht auf den Plakaten. Dank ihnen kann getanzt werden, in der Kirche
       gesungen und ja, dank ihnen gibt es, so steht es auf den Plakaten, jeden
       Sonntag über 8 Millionen „Tatorte“ – denn was wäre des Deutschen liebstes
       Sonntagabendfernseherlebnis ohne die Titelmelodie! Ohne die GEZ gäbe es ja
       schließlich auch keinen „Tatort“. Und die leistet sich ja auch eine
       erfolgsfreie Image-Kampagne nach der anderen!
       
       Apropos leisten: Soll keiner sagen, es würde keinen Sinn ergeben, eine „Wer
       denkt denn an die Künstler“-Kampagne von dem Geld zu bezahlen, das man
       eigentlich eingesammelt hat, um die Künstler zu bezahlen. Peanuts. Kommt
       alles wieder rein – wenn die Gebührenreform erst mal in Kraft ist.
       
       17 Apr 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Meike Laaff
 (DIR) Meike Laaff
       
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