# taz.de -- Kampf gegen Doping: „Das könnte Schule machen“
       
       > Stadtrat Thomas Ebert über die Gründe für das ungewöhnliche Engagement
       > der hessischen Kleinstadt Eschborn gegen Doping und die Sensibilisierung
       > junger Athleten.
       
 (IMG) Bild: Das Radrennen „Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt“ ist in Eschborn umstritten, weil die Sportart kontinuierlich durch Dopingfälle belastet wird.
       
       taz: Herr Ebert, die Stadt Eschborn hat der Nada 50.000 Euro gespendet.
       Warum engagieren Sie sich als Kommune im Kampf gegen Doping? 
       
       Thomas Ebert: Als Nachfolgerennen von „Rund um den Henninger-Turm“
       unterstützt die Stadt Eschborn „Rund um den Finanzplatz
       Eschborn-Frankfurt“. Das ist bei uns in Eschborn umstritten, weil es sich
       um einen Sport handelt, der durch Doping ziemlich belastet ist. Im
       Koalitionsvertrag von CDU und Grünen haben wir aber ausgemacht, dass das
       Rennen nach wie vor gefördert wird. Es ist ja auch sehr beliebt unter der
       Bevölkerung. Wir sind allerdings der Meinung, dass nur ein sauberer Sport
       Anerkennung und Akzeptanz verdient. Mit der Spende tun wir etwas dafür,
       dass der Sport sauberer werden kann. Das bezieht sich nicht nur auf den
       Radsport, sondern auf alle Sportarten.
       
       In welches Projekt fließen die 50.000 Euro? 
       
       Die Nada hat uns mehrere Projekte vorgeschlagen, alles im Bereich
       Prävention. Das wollten auch wir ausdrücklich. Das Geld fließt in die
       Anschaffung eines Infomobils, mit dem deutschlandweit für Anti-Doping
       geworben wird. Solche Einsätze werden zwar schon gefahren, allerdings nur
       eingeschränkt. Mit dem von uns gesponserten Infomobil wird das jetzt
       umfassend und vor allem langfristig planbar möglich sein.
       
       Kommt das Infomobil nur dem Spitzensport zugute? 
       
       Nein, das kommt natürlich auch dem Breitensport zugute. Die
       Informationskampagne richtet sich an Nachwuchsathleten, aber auch an
       Eltern, Trainer, Betreuer und Lehrkräfte – gerade in Schulen, die einen
       Sportschwerpunkt haben. Da haben wir also nicht nur Spitzensportler im
       Fokus, sondern hauptsächlich junge Athleten und deren Umfeld. Eine
       Problematik wie Doping bekommt man nur dann in den Griff, wenn alle im
       Umfeld dafür sensibilisiert sind.
       
       Kann Eschborns Einstieg in die Dopingbekämpfung auch ein Vorbild für andere
       Kommunen sein? 
       
       In Eschborn haben wir natürlich den Vorteil, dass wir finanziell gut
       gestellt sind. Aber ich könnte mir durchaus vorstellen, dass das Beispiel
       Eschborn Schule macht – in anderen Städten etwa, die sportliche
       Großveranstaltungen unterstützen.
       
       20 Apr 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Peter Dittmann
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
       
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