# taz.de -- Kommentar Metropolregion: Sonne und Satelliten
       
       > Die Metropolregion Hamburg ist eine sinnvolle und funktionsfähige
       > Alternative zu den Blütenträumen von einem Nordstaat.
       
 (IMG) Bild: Der Mittelpunkt zwischen Nord- und Ostsee: die erweiterte Metropolregion Hamburg.
       
       Sie wächst und wächst, und das ist gut so. Die Metropolregion Hamburg ist
       eine sinnvolle und funktionsfähige Alternative zu den Blütenträumen von
       einem Nordstaat. Denn der scheitert bei realistischer Betrachtung an drei
       Dingen: den Finanzen, der Hauptstadt-Frage und dem Zuschnitt neuer
       Behörden. Mit solchen Debatten würde Politik- und Politikerverdrossenheit
       nur noch gefördert.
       
       Die Metropolregion hingegen wächst in immer größeren Kreisen um den
       Mittelpunkt herum. Der Beitritt ist freiwillig, die Anziehungskraft des
       Zentrums auf das Umland bestimmt die Grenzen: Sonne und Satelliten.
       Folglich endet die Metropolregion Hamburg dort, wo die Einflüsse von
       Bremen, Hannover und Berlin – und perspektivisch Kopenhagen – beginnen.
       
       Und deshalb ist das der aussichtsreichere Weg, um sich im europäischen und
       globalen Wettbewerb der Regionen gemeinsam zu behaupten. Es geht um die
       Lenkung von Verkehren, um eine koordinierte Flächenpolitik für Wohnen und
       Gewerbe, um großflächige Naturschutzgebiete und deren Verbindung, und im
       konkreten Fall geht es speziell auch um Energie und Tourismus.
       
       Die weitere Zusammenarbeit wird sich, wie schon seit 16 Jahren,
       kontinuierlich entwickeln. Das ist der Weg zu mehr Kooperation zum
       allseitigen Nutzen und zu weniger Reibungsverlusten. Der Nordstaat dagegen
       bleibt ein Phantom.
       
       19 Apr 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sven-Michael Veit
       
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