# taz.de -- Microsoft steigert Quartalsumsatz: Firmenkunden pushen Office
       
       > Zwischen Januar und März stieg der Umsatz von Microsoft, der Gewinn sank
       > aber. Für einen überraschenden Schub sorgten vor allem Firmenkunden.
       
 (IMG) Bild: Trotz Rückgängen noch milliardenschwer: Microsoft.
       
       REDMOND dpa | Das neue Windows 8 steht in den Startlöchern, da erlebt
       Windows 7 einen zweiten Frühling. Die Firmenkunden schlugen noch einmal zu.
       Das sorgte beim Hersteller Microsoft im dritten Geschäftsquartal von Januar
       bis März für eine klingelnde Kasse. Auch die Bürosoftware Office und die
       Server-Programme verkauften sich besser als im Vorjahreszeitraum,
       wohingegen die Spielekonsole Xbox 360 regelrecht abstürzte. Geld verliert
       Microsoft auch im Online-Sektor.
       
       Insgesamt stieg der Umsatz um 6 Prozent auf 17,4 Milliarden Dollar (13,2
       Mrd Euro), wie der Konzern mitteilte. Der Gewinn sank jedoch unter anderem
       wegen gestiegener Entwicklungskosten und höherer Steueraufwendungen um 2
       Prozent auf unterm Strich 5,1 Milliarden Dollar. Die Spielesparte rutschte
       ins Minus. Mit den Zahlen übertraf Microsoft die Erwartungen der Analysten.
       Nachbörslich legte die Aktie um 2 Prozent zu.
       
       „Wir nähern uns einigen spannenden Neuvorstellungen“, erklärte Konzernchef
       Steve Ballmer. Er nannte dabei als erstes das neue Windows 8. Das
       Computer-Betriebssystem wird für den Herbst erwartet und läuft
       gleichermaßen auf klassischen PC wie auf den immer populärer werdenden
       Tablet-Computern. Eine Vorabversion ist bereits zum Testen im Umlauf und
       stieß auf großes Interesse. „Die Entwicklung von Windows 8 liegt im Plan“,
       sagte Microsoft-Manager Bill Koefoed in einer Telefonkonferenz.
       
       Doch viele Unternehmen konnten nicht warten und bestückten ihre neuen PC
       mit dem erprobten Windows 7. „Die Firmenkunden erneuern anhaltend ihre
       Hardware“, stellte Finanzchef Peter Klein fest. Die Zahl der verkauften
       Lizenzen stieg prozentual zweistellig. Einer der Gründe: Auf etlichen
       Bürorechnern ist immer noch das mittlerweile mehr als zehn Jahre alte
       Windows XP installiert, für das 2014 die Unterstützung durch Microsoft
       ausläuft.
       
       Der Umsatz in der Windows-Sparte stieg um 4 Prozent auf 4,6 Milliarden
       Dollar. Im vorangegangenen Weihnachtsquartal waren die Verkäufe dagegen
       noch merklich zurückgegangen – die konkurrierenden Tablet-Computer wie
       Apples iPad hatten sich zum beliebten Geschenk gemausert. Apple schrieb
       damals mit 13,1 Milliarden Dollar den höchsten Quartalsgewinn seiner
       Firmengeschichte. Der Microsoft-Rivale legt am Dienstag seine neuesten
       Zahlen vor.
       
       ## Office wichtiger als Windows
       
       Windows ist für Microsoft allerdings nur noch das zweitwichtigste Standbein
       nach den Büroprogrammen. Der Umsatz der Office-Sparte kletterte um 9
       Prozent auf 5,8 Milliarden Dollar. Auch in Sachen Gewinn hat Office längst
       Windows überholt.
       
       Doch es gibt auch Verlustbringer bei Microsoft: Zum einen das
       Onlinegeschäft mit der Suchmaschine Bing. Dank gestiegener Werbeeinnahmen
       reduzierte sich das Minus aber auf 479 Millionen Dollar. Microsoft hatte
       sich mit Yahoo verbündet, um dem Marktführer Google Paroli bieten zu
       können. Zum anderen verlor Microsoft mit seinen Unterhaltungsprodukten
       überraschend 229 Millionen Dollar. Die Verkäufe der Xbox halbierten sich
       beinahe, nachdem das Spielen auf Smartphones und Tablet-Computern immer
       beliebter wird.
       
       Auch Microsoft drängt mit seinem Windows Phone in den Smartphone-Markt. Das
       sei eine der Prioritäten, sagte Finanzchef Klein. Um gegenüber Apple mit
       seinem iPhone und Google mit seinem Betriebssystem Android aufzuholen,
       hatte sich Microsoft mit dem Handy-Urgestein Nokia zusammengetan. Jedoch
       entpuppt sich der Partner als schwierig. Nokia häufte von Januar bis März
       einen Verlust von 929 Millionen Euro an. Zudem ist Microsoft in die
       Patentstreitigkeiten der Branche verwickelt.
       
       20 Apr 2012
       
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