# taz.de -- Kommentar Piraten Niedersachsen: Augen zu wird nicht helfen
       
       > Während bei den Piraten in Berlin die Debatte über den Umgang mit
       > rechtsextremen Tendenzen tobt, werfen Niedersachsens Piraten ihre Ideale
       > bei dem Thema über Bord.
       
 (IMG) Bild: Wenn die Piraten sich in Delmenhorst wieder Sandkasten-Spiele leisten, könnte es eng werden mit der Teilnahme an der Landtagswahl.
       
       Während bei den Piraten in Berlin die Debatte über den Umgang mit
       rechtsextremen Tendenzen tobt und ein Spitzen-Pirat nach dem anderen über
       fragwürdige Einlassungen stolpert, werfen Niedersachsens Piraten ihre
       eigenen Ideale bei dem Thema leichtfertig über Bord.
       
       Sicher: Zu Carsten Schulz, der Straffreiheit für Holocaustleugner und „Mein
       Kampf“ im freien Verkauf fordert, hat der Landesvorstand Position bezogen
       und seine Landtags-Direktkandidatur in Hannover annulliert. Und sicher: Zum
       Spitzenkandidaten haben die Piraten beim Parteitag am Wochenende nicht
       Schulz, sondern mit Meinhart Ramaswamy ein Mitglied eben jenes
       Landesvorstands gewählt.
       
       Nichtsdestotrotz konnte Schulz dort seine Forderungen erneut ausbreiten –
       unwidersprochen. Angegangen und als Nestbeschmutzer dargestellt wurden die,
       die Schulz’ Aussagen öffentlich gemacht haben. Auch das blieb
       unwidersprochen. Mit Transparenz und basisdemokratischem Ringen um
       Positionen – Ideale, mit denen die Piraten sonst für sich werben – hat das
       wenig zu tun.
       
       Zu hoffen, dass sich „komische Leute rausspülen“, wie Landeschef Neugebauer
       es formuliert, dürfte kaum reichen. Nur weil man nicht drüber spricht,
       verschwinden rechte Tendenzen nicht. „Komische Leute“ werden die Piraten
       anziehen, so lange die ohne Widerworte bleiben.
       
       22 Apr 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Teresa Havlicek
       
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