# taz.de -- Nabucco-Plan steht auf der Kippe: Pipeline in Osteuropa gefährdet
       
       > Die Nabucco-Pipeline soll umgebaut werden. Das Konsortium erwägt einen
       > Verlauf von der Türkei bis in die Nähe von Wien. Ungarn möchte
       > anscheinend aussteigen.
       
 (IMG) Bild: So sieht die geplante Route der Nabucco-Pipeline aus.
       
       BRÜSSEL afp/rtr/taz | Die europäische Gaspipeline Nabucco könnte in ihrer
       ursprünglich geplanten Form vor dem Aus stehen.
       
       „Wir sind offen für andere Lösungen“, erklärte das Nabucco-Konsortium mit
       Sitz in Wien am Mittwoch. Denkbar ist, dass das von der Europäischen Union
       unterstützte Großprojekt, das Erdgas aus dem kaspischen Raum und dem Nahen
       Osten nach Mitteleuropa bringen soll, nur in deutlich kürzerer Form
       verwirklicht wird.
       
       Die Pipeline soll die Abhängigkeit Europas von seinem wichtigsten
       Gaslieferanten Russland drastisch verringern. Ursprünglich sollte Nabucco
       von der Ostgrenze der Türkei aus Gas bis nach Österreich bringen.
       
       Im äußersten Osten würde die Pipeline damit an Georgien grenzen und von
       dort Gas aus dem kaspischen Raum liefern. Parallel zu diesem Plan treibe
       das Konsortium nun die Möglichkeit einer kurzen Variante voran.
       
       ## Umbaukosten könnten immens steigen
       
       Dieses West-Alternative führt lediglich von der bulgarisch-türkischen
       Grenze bis nach Österreich. Für den Transport durch die Türkei würde man
       dann vermutlich mit der bisher als Konkurrenz geplanten Transanatolischen
       Pipeline kooperieren.
       
       Hintergrund der Umplanung sind massive Verzögerungen und Preissteigerungen.
       Nach mehrfachen Planänderungen soll der Nabucco-Bau 2013 beginnen, erstes
       Gas soll 2017 strömen. Bislang sind Baukosten von 7,9 Milliarden Euro
       veranschlagt, Kreisen zufolge könnten die Kosten aber auf bis zu 15
       Milliarden Euro steigen.
       
       Der ungarische Energiekonzern MOL will darum offenbar aus dem Konsortium
       austeigen. Da die Finanzierung des Projekts nicht vertretbar sei, habe der
       Konzern dem Budget für 2012 nicht zugestimmt, teilte MOL am Dienstag mit.
       Das ungarische Unternehmen ist neben dem österreichischen Versorger OMV und
       der deutschen Konzern RWE an Nabucco beteiligt.
       
       26 Apr 2012
       
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