# taz.de -- Amazon zieht Bilanz: 35 Prozent runter, 34 Prozent hoch
       
       > Mit weniger Gewinn zahlt Amazon für mehr Umsatz. Der Gewinn sank im
       > ersten Quartal auf 130 Millionen Dollar – vor allem wegen Investitionen
       > in Downloadportale und Logistikzentren.
       
 (IMG) Bild: Immer mehr Pakete: Amazon Lagerhalle.
       
       SEATTLE dpa | Amazon wächst was das Zeug hält. Mit günstigen Preisen,
       kostenlosem Versand und neuen Produkten lockt der weltgrößte Onlinehändler
       die Kunden an und sichert sich damit Marktanteile. Das rasante Wachstum hat
       allerdings eine Kehrseite: Der Gewinn leidet seit einiger Zeit.
       
       Der Ebay-Rivale verdiente im ersten Quartal noch 130 Millionen Dollar (99
       Mio Euro), wie er am Donnerstag mitteilte. Das waren 35 Prozent weniger als
       im Vorjahreszeitraum. Nicht nur, dass Amazon an der Preisschraube dreht
       oder in ein Download-Portal für Software und Spiele investiert. Auch der
       Ausbau der Logistikzentren geht ins Geld.
       
       Die Aktie schoss trotz des deutlichen Gewinnrückgangs nachbörslich um 9
       Prozent in die Höhe. Denn die Analysten hatten einen weit schlimmeren
       Einbruch befürchtet. Amazon selbst hatte sogar einen Verlust nicht
       ausschließen wollen.
       
       Die Strategie – Wachstum um jeden Preis – hat aber offensichtlich Erfolg:
       Der Umsatz zog um satte 34 Prozent auf 13,2 Milliarden Dollar an.
       Verkaufsschlager war ein ums andere Mal der kleine Tabletcomputer Kindle
       Fire. Das Gerät kostet nur halb so viel wie ein Apple iPad.
       
       Amazon geht auch im laufenden zweiten Quartal von einem deutlichen
       Umsatzzuwachs aus zwischen 20 und 24 Prozent. Der Konzern warnte
       gleichzeitig erneut vor der Möglichkeit, Verlust zu machen. Das operative
       Minus könne schlimmstenfalls bei 260 Millionen Dollar liegen, hieß es.
       
       Amazon fährt zweigleisig: Auf der einen Seite ist das Unternehmen ein
       klassischer Onlinehändler, der mit günstigen Preisen die Konkurrenz
       auszubooten versucht. Auf der anderen Seite entwickelt sich Amazon immer
       mehr zum Anbieter von Inhalten wie Filmen und Musik. Dazu hat Amazon auch
       den Kindle Fire herausgebracht. Das dritte Standbein sind Internetservices
       wie Cloud-Dienste.
       
       27 Apr 2012
       
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