# taz.de -- Google sammelte WLAN-Daten: Datenschützer falsch informiert
       
       > Offenbar war das Abgreifen von WLAN-Daten doch kein Versehen Googles. In
       > Deutschland droht der Netzfirma nun neuer Ärger mit Datenschützern. Doch
       > Google gibt sich weiter unschuldig.
       
 (IMG) Bild: Wie sieht dein Haus aus? Wie sieht dein Netzwerk aus? Das Streetview-Auto wollte es wissen.
       
       HAMBURG dpa/taz | Die jüngsten Enthüllungen aus einem amerikanischen
       Behördenbericht werfen nach Ansicht deutscher Datenschützer ein neues Licht
       auf das Abgreifen von WLAN-Informationen durch Googles Street-View-Autos.
       
       „Google stellte den Vorfall damals als Folge eines Fehlverhaltens eines
       einzelnen Mitarbeiters dar“, sagte der zuständige Hamburger Datenschützer
       Johannes Caspar zum Ermittlungsbericht der US-Telekomaufsicht FCC. „Der
       FCC-Bericht legt nun nahe, dass jemand vorsätzlich gehandelt hat und
       darüber auch mit anderen Mitarbeitern im Konzern kommunizierte.“
       
       Caspar will nun die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zum Sachverhalt
       abwarten. Würden die Ermittlungen eingestellt, werde das Büro des
       Datenschutzbeauftragten prüfen, ob wegen der ordnungswidrigen Speicherung
       von personenbezogenen Daten vorgegangen werden müsse, sagte ein Sprecher
       der taz. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des „Abfangen von Daten“,
       das mit einer „Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe
       bestraft“ werden kann.
       
       Die Kamerawagen, die Aufnahmen für den Google-Straßenatlas Street View
       machten, speicherten von 2008 bis 2010 auch unverschlüsselte
       WLAN-Informationen auf ihren Fahrten. Dies war nach einer Anfrage von
       Caspars Behörde bekanntgeworden. Google sprach von einem Fehler eines
       einzelnen Mitarbeiters, der lange nicht aufgefallen sei. Die Daten seien
       nie verwendet worden.
       
       Nach Erkenntnissen der FCC hatte der Mitarbeiter die entsprechende Software
       bewusst geschrieben, um die Daten abzugreifen. Er habe gedacht, dass mit
       Hilfe von Informationen wie zum Beispiel Suchanfragen möglicherweise die
       Internet-Suche verbessert werden könne. Zudem werden mehrere E-Mails
       aufgezählt, in denen er von seinen Plänen berichtet habe.
       
       Google gibt weiterhin an, die Daten nur aus Versehen gesammelt zu haben.
       Ein Sprecher von Google sagte der taz: „Es gab nie einen Firmenplan diese
       Daten zu sammeln.“ Eine Sprecherin verwies zudem auf eine Passage aus dem
       Bericht, dass das Projekt nur „minimal“ von Google kontrolliert wurde. Die
       Passage verdeutliche, dass Google nicht geplant habe, die Daten zu
       erfassen. (LRS)
       
       3 May 2012
       
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