# taz.de -- Al-Qaida-Anschlag vereitelt: Der Attentäter, ein Doppelagent
       
       > Am Jahrestag des Todes von Osama bin Laden hatte al-Qaida einen Anschlag
       > auf einen Passagierflug in den USA geplant. Doch der Plan scheiterte,
       > weil der Attentäter ein Agent der CIA war.
       
 (IMG) Bild: In seiner Unterhose sollte der Attentäter die Bombe an den US-Kontrollen am Flughafen vorbeischleusen.
       
       WASHINGTON afp | Die US-Geheimdienste haben den geplanten Anschlag des
       Terrornetzwerkes al-Qaida auf einen Passagierflug in die USA offenbar durch
       den Einsatz eines Agenten vereiteln können. Wie US-Medien am Dienstag
       berichteten, hatte der al-Qaida-Ableger im Jemen einem eingeschleusten
       Agenten die Aufgabe übertragen, die Bombe an Bord eines Linienfluges zu
       zünden. Der Einsatz habe zudem die Tötung eines al-Qaida-Führungsmitglieds
       ermöglicht.
       
       Der Geheimdienstmitarbeiter habe Wochen bei al-Qaida auf der Arabischen
       Halbinsel verbracht, berichtete die New York Times, die Los Angeles Times
       und der Sender ABC. Er habe sich freiwillig für den geplanten
       Selbstmordanschlag gemeldet. Ihm sei es dann gelungen, den Jemen mit der
       Bombe über die Vereinigten Arabischen Emirate zu verlassen. Den Sprengsatz
       habe er dem US-Geheimdienst CIA übergeben, der mit saudi-arabischen und
       anderen Diensten zusammengearbeitet habe.
       
       Die Nationalität des Mannes wurde nicht bekannt; er sei nicht von der CIA
       rekrutiert worden, hieß es in der New York Times. Seine Kontaktleute
       befanden sich laut anderen Medien in Saudi-Arabien.
       
       Der Agent habe nach seiner Rückkehr auch Informationen über die Führer der
       Al-Qaida-Gruppe geliefert, schrieb die New York Times. Die CIA habe darauf
       am Sonntag einen Luftangriff veranlasst, bei dem das
       Al-Qaida-Führungsmitglied Fahd al-Kuso getötet wurde. Al-Kuso wurde von den
       USA seit Jahren wegen seiner mutmaßlichen Beteiligung an dem Anschlag auf
       das Kriegschiff „USS Cole“ gesucht, bei dem im Jahr 2000 im Golf von Aden
       17 US-Marinesoldaten getötet worden waren.
       
       Der Vorsitzende des Ausschusses für innere Sicherheit im
       Repräsentantenhaus, Peter King, hatte zuvor bereits bestätigt, dass es eine
       Verbindung zwischen dem vereitelten Anschlagsversuch und den Angriff vom
       Sonntag gibt. „Das Weiße Haus hat mir gesagt, dass sie Teil derselben
       Operation waren“, sagte er dem Sender CNN am Dienstag.
       
       Die CIA und das Weiße Haus wollten sich auf Anfrage nicht zu den
       Medienberichten äußern. Der Anschlagsversuch, der offenbar um den ersten
       Jahrestag der Tötung von al-Qaida-Chef Osama bin Laden stattfinden sollte,
       war am Montag bekannt geworden. Er sollte nach dem Vorbild eines
       gescheiterten Attentats von 2009 auf eine Maschine nach Detroit erfolgen.
       Dabei hatte der Attentäter in seiner Unterhose eine Bombe an Bord eines
       Fluges geschmuggelt, deren Zündung aber fehlschlug.
       
       Ein US-Beamter, der für den Anti-Terror-Kampf zuständig ist, verwies auch
       auf Ähnlichkeiten zu dem Sprengsatz, der 2009 bei einem Anschlag auf den
       stellvertretenden saudi-arabischen Innenminister Mohammed bin Najef
       verwendet wurde. Auch hier hatte der Attentäter die Bombe in seiner
       Unterwäsche versteckt. Der US-Terror-Experte Bruce Riedel sagte, dies deute
       auf denselben Bombenbauer hin. Vermutet werde dahinter der aus
       Saudi-Arabien stammende Ibrahim Hassan al-Asiri, der sich im Jemen
       versteckt hält.
       
       9 May 2012
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Anschlag auf US-Notenbank vereitelt: Das FBI war mit dabei
       
       Die US-Bundespolizei hat offenbar einen Bombenanschlag in New York
       vereitelt. Angeblich wollte ein Al-Kaida-Unterstützer die Notenbank des
       Landes sprengen.
       
 (DIR) Film über die Tötung Osama bin Ladens: US-Regierung kuschelt mit Hollywood
       
       CIA und Verteidigungsministerium sollen Hollywood eine enge Kooperation
       angeboten haben. Die Republikaner sind empört – sie sehen die nationale
       Sicherheit in Gefahr.
       
 (DIR) US-Raketenangriff im Südjemen: Al-Qaida-Führer getötet
       
       Fahd al Kuso wird mit mehreren Anschlägen auf das US-Militär in Verbindung
       gebracht. Jetzt ist er offenbar in der jemenitischen Provinz Schabwa von
       einer Rakete getötet worden.
       
 (DIR) Briefe Bin Ladens: Frustrierter Terrorchef
       
       Der al-Qaida-Chef verbrachte die letzten Jahre isoliert und frustriert. Er
       kümmerte sich um Kleinigkeiten und dachte über neue große Anschläge nach.
       Nun aufgetauchte Briefe belegen dies.