# taz.de -- NRW verbietet rechtsextreme Kameradschaft: Razzia bei „Spangenberg“-Nazis
       
       > Der Neonazi Axel Reitz ist aus der Haft entlassen worde, gleichzeitig
       > wurde die Kameradschaft, die er anführte, verboten. Die Mitglieder sollen
       > an Gewalttaten beteiligt gewesen sein.
       
 (IMG) Bild: „Wir mussten handeln“: NRW-Innenminister Jäger (SPD).
       
       KÖLN dpa | Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) hat
       wieder eine Gruppe von Neonazis verboten. Diesmal geht es um die
       rechtsextremistische „Kameradschaft Walter Spangenberg“ aus Köln. Deren
       Mitglieder glorifizieren nach Angaben Jägers den Nationalsozialismus und
       streben „ein viertes großdeutsches Reich“ an.
       
       Der Zeitpunkt des Verbots steht im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen
       ihren Anführer Axel Reitz, der am Donnerstag nach rund zwei Monaten aus der
       Untersuchungshaft entlassen wurde. Er soll gemeinsam mit zwei anderen
       führenden Mitgliedern der „Kameradschaft“ mit der kriminellen Vereinigung
       „Aktionsbüro Mittelrhein“ zusammengearbeitet und Gewalttaten begangen
       haben.
       
       Die „Kameradschaft“ sei gefährlich, teilte Jäger mit. „Deshalb haben wir
       sie zerschlagen. Wir mussten handeln, damit Axel Reitz nach seiner
       Haftentlassung seine extremistischen Umtriebe nicht wieder in den gewohnten
       Strukturen aufgreifen kann.“
       
       Am Donnerstagmorgen durchsuchten deshalb Polizisten in Nordrhein-Westfalen
       und Rheinland-Pfalz die Wohnungen und Haftzellen der 14 Mitglieder der
       „Kameradschaft“ in Bocholt, Bonn, Dortmund, Erftstadt, Frankenthal,
       Frechen, Koblenz, Köln und Wöllstein. Das Vereinsvermögen und die Symbole
       der „Kameradschaft“ seien beschlagnahmt worden.
       
       Ab sofort sei den Mitgliedern jede Vereinstätigkeit verboten. Außerdem darf
       das Emblem der „Kameradschaft“ – die nach einem SA-Mann benannt ist – nicht
       mehr in der Öffentlichkeit gezeigt werden. Die Neonazis hatten unter
       anderem im Internet rassistische und antisemitische Parolen verbreitet.
       
       Jäger sagte, die Sicherheitsbehörden hätten den Kontroll- und
       Ermittlungsdruck auf die rechtsextremistische Szene in den letzten Monaten
       stark erhöht. Man gehe massiv und systematisch gegen Neonazi-Netze vor.
       „Gleichzeitig wollen wir gefährliche Entwicklungen im Keim ersticken.“
       Zuletzt war die Polizei mit einer Razzia gegen eine Gruppe junger Neonazis
       in Radevormwald (Oberbergischer Kreis) vorgegangen.
       
       10 May 2012
       
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 (DIR) Schwerpunkt Rechter Terror
       
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