# taz.de -- Relegation Hertha gegen Düsseldorf: Klassenerhalt leicht verzögert
       
       > Im Relegations-Hinspiel lieferte Hertha BSC ein Spiegelbild seiner
       > missglückten Bundesliga-Saison. Gegen Fortuna Düsseldorf sorgten die
       > Berliner selbst für das entscheidende Gegentor.
       
 (IMG) Bild: Adrian Ramos machte das entscheidende Eigentor.
       
       BERLIN dapd | Im Relegationsduell mit Hertha BSC hat sich Fortuna
       Düsseldorf eine gute Ausgangsposition um den Aufstieg in die
       Fußball-Bundesliga verschafft. Die Mannschaft von Trainer Norbert Meier
       bezwang am Donnerstagabend vor 68.041 Zuschauern im Berliner Olympiastadion
       den Drittletzten der abgelaufenen Bundesligasaison mit 2:1 (0:1).
       
       Für Fortuna Düsseldorf trafen Thomas Bröker (64. Minute) und der Berliner
       Adrian Ramos per Eigentor (71.). Die Hertha war durch Roman Hubnik in
       Führung gegangen (19.). Das Rückspiel in Düsseldorf findet am kommenden
       Dienstag statt (20.30 Uhr).
       
       Trotz der guten Ausgangsposition bremste der Düsseldorfer Torschütze Bröker
       die Euphorie. „Wir haben noch nichts erreicht, am Dienstag müssen wir noch
       mal alles abrufen", sagte er im ZDF. Auch sein Trainer sprach nur von einem
       Etappenziel: „Das war ein Spiel. Wir haben noch ein zweites Spiel."
       
       Sichtlich konsterniert zeigte sich dagegen Hertha-Trainer Otto Rehhagel:
       „Wir haben uns wie schon in den Spielen davor die Dinger selbst
       reingehauen", sagte er und fügte hinzu: „Jetzt sind die Jungs am Boden.
       Aber wir haben noch eine kleine Chance und solange man die hat, muss man
       versuchen, sie zu nutzen."
       
       Vor dem Spiel hatte sich Rehhagel dagegen zuversichtlich gegeben. „Ich bin
       mir sicher, dass wir mit der Unterstützung unserer Fans am Ende den Platz
       als Sieger verlassen werden", hatte er gesagt. In Gästetrainer Meier traf
       er auf einen alten Bekannten. Beide hatten sie - Rehhagel als Trainer,
       Meier als Spieler - eine erfolgreiche gemeinsame Zeit bei Werder Bremen.
       
       „Ich kenne ja meinen Norbert. Er wird versuchen, schnell nach vorne zu
       spielen und zaubert wahrscheinlich noch was Spezielles aus dem Hut", sagte
       Rehhagel - und behielt Recht. Denn Meier ließ überraschend Routinier Sascha
       Rösler draußen und versuchte es in Maximilian Beister, Thomas Bröker und
       Ken Ilsö mit drei schnellen Offensivkräften. Rehhagel vertraute dagegen der
       gleichen Elf wie am vergangenen Wochenende beim 3:1-Erfolg gegen
       Hoffenheim.
       
       ## Hertha zu Beginn mit Problemen
       
       Zu Beginn fanden die Berliner überhaupt nicht ins Spiel. Fortuna
       attackierte früh und vor allem Ilsö und Andreas Lambertz bewegten sich
       geschickt zwischen den Verteidigungslinien von Hertha. Die ersten beiden
       großen Chancen hatte folgerichtig Fortuna: Ilsö legte in der zehnten Minute
       stark auf Lambertz auf, der aber am gut reagierenden Hertha-Keeper Thomas
       Kraft scheiterte. Eine Minute später verfehlte Adam Bodzek nach Ilsö-Flanke
       nur knapp per Kopfball.
       
       Die Mannschaft von Rehhagel brachte bis dahin nichts zustande - und ging
       doch in Führung: Der Tscheche Roman Hubnik - in dieser Saison eher
       unglücklich aufgefallen - traf mit einem wuchtigen Kopfstoß nach einer Ecke
       von Änis Ben-Hatira zur Führung. Der Treffer war ein Fanal für das Spiel
       der Berliner, die plötzlich abgeklärter und mutiger zugleich agierten.
       Fortuna dagegen wirkte gelähmt, vernachlässigte das in den ersten zwanzig
       Minuten noch exerzierte Pressing. Chancen für Hertha waren die Folge, doch
       Fanol Perdedaj (23.), Lewan Kobiaschwili (32.) und der Brasilianer Raffael
       (36.) vergaben.
       
       In der zweiten Halbzeit hielt Hertha BSC das Tempo hoch. Ramos vergab nach
       einer weiteren gefährlichen Ecke von Ben-Hatira per Kopf nur ganz knapp
       (58.). Drei Minuten später setzte sich erneut Ramos mit einer feinen
       Einzelleistung in Szene, doch Düsseldorfs Assani Lukimya klärte im letzten
       Augenblick. So überraschend Herthas Führung fiel, so überraschend kam
       Fortuna zum Ausgleich. Bröker traf aus wenigen Metern zum 1:1 (64.).
       
       Für Hertha kam es noch schlimmer: Ramos traf in der 71. Minute ins eigene
       Tor. Nach einem Freistoß von Ilsö köpfte der Kolumbianer zur Düsseldorfer
       Führung. In der 88. Minute hatte Hertha abermals Pech. Ein Freistoß von
       Ronny aus 30 Metern landete am Pfosten.
       
       11 May 2012
       
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