# taz.de -- Kommentar Energiewende: Zu leichtes Gepäck
       
       > Der niedersächsische Ministerpräsident stellt die richtigen Fragen beim
       > Wind- und Netzausbau. Doch er kneift bei Gorleben und der Solarförderung.
       
 (IMG) Bild: Branche mit Kinderkrankheiten: Besucher der Offshore-Messe "Windforce 2012" in Bremen
       
       Niedersachsens Ministerpräsident McAllister reist nach Berlin, um den
       Finger in eine offene Wunde zu legen. Denn längst ist absehbar, dass der
       Ausbau einer dezentraleren Energieerzeugung als Atom- und
       Kohlegroßkraftwerke sie darstellen an den vorhandenen Netzkapazitäten zu
       scheitern droht.
       
       Mehr noch als der Ausbau der Windkraft ist der Ausbau der Netze die
       zentrale Herausforderung der proklamierten Energiewende – hier drohen
       Engpässe, die die schöne, saubere Energiezukunft für Jahrzehnte zum
       Ammenmärchen werden lassen könnten.
       
       Allerdings hat McAllister mehr Parolen als konkrete Lösungsvorschläge im
       Gepäck. Sein Vorschlag, der Staat müsse sich am Ausbau der Netze finanziell
       in Milliardenhöhe beteiligen, muss von ihm unbedingt konkretisiert werden
       –schließlich ist er Regierungschef.
       
       Gewogen und für zu leicht befunden ist sein Rucksack für Berlin in jedem
       Fall in Hinblick auf die Endlagerfrage und die nach der Zukunft der
       Solarenergie. Im Streit um Gorleben fehlt Niedersachsen noch immer eine
       klare Position. Und auch, wie mit der angedrohten Absenkung der
       Solarförderung umzugehen ist, muss schnell geklärt werden – schon allein
       die Ankündigung brachte ein ökonomisches Erdbeben über die
       Sonnenenergiebranche.
       
       Geschieht hier nichts, droht einer der deutschen Zukunftsbranchen der
       schnelle Exitus.
       
       22 May 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Marco Carini
       
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