# taz.de -- Mittel aus dem Euro-Rettungsschirm: Frischgeld für griechische Banken
       
       > Den vier größten Kreditinstituten Griechenlands wurden 18 Milliarden Euro
       > aus dem EFSF zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig überweist die
       > Bevölkerung ihr Vermögen weiter ins Ausland.
       
 (IMG) Bild: Solange es noch den Euro gibt: Ausverkauf in Athen.
       
       ATHEN dpa/dapd | Die angeschlagenen griechischen Banken haben 18 Milliarden
       Euro erhalten. Das Geld sei am Montag an die vier größten Institute
       (National Bank of Greece, Alpha Bank, Eurobank und Piraeus Bank) überwiesen
       worden, teilte das griechische Finanzministerium am Dienstagmorgen mit.
       „Die Banken haben nun die nötigen Ressourcen, um normal zugunsten der
       echten Wirtschaft zu funktionieren.“
       
       Die Gelder stammen aus dem Hilfsprogramm in Höhe von 130 Milliarden Euro
       für Griechenland, die der Euro-Rettungsschirm EFSF in mehreren Tranchen
       auszahlen soll. Sie waren bereits vergangene Woche auf ein Sonderkonto der
       griechischen Zentralbank (Bank of Greece) überwiesen worden. Weitere sieben
       Milliarden Euro sollen in den kommenden Wochen an zwei kleinere Banken
       ausgezahlt werden.
       
       Der griechische Notenbankchef Giorgos Provopoulos hatte bereits vergangene
       Woche betont, dass der Abfluß von Geldeinlagen der Griechen gestoppt werden
       müsse. Dies seien Gelder, die der Wirtschaft fehlten. In den vergangenen
       Tagen waren mehrere Milliarden Euro aus Griechenland in andere Länder
       überwiesen worden.
       
       Grund für den Kapitalabzug waren die endlosen Gerüchte wonach das Land die
       Eurozone verlassen könnte. Insgesamt sollen in den vergangenen drei Jahren
       Bankenexperten zufolge mehr als 75 Milliarden Euro aus Angst vor einem
       Ausstieg des Landes aus dem Euro ins Ausland geschafft worden sein.
       
       Derweil plädierte PD-Chef Sigmar Gabriel dafür, Griechenland mehr Zeit zur
       Umsetzung der verabredeten Reformen zu geben. Er sympathisiere mit dem
       Gedanken des luxemburgischen Ministerpräsidenten Jean-Claude Juncker, dass
       man über eine Verlängerung für die Umsetzung dieser Reformen reden sollte,
       sagte Gabriel der Saarbrücker Zeitung. „Denn in Griechenland geht es de
       facto um den Neuaufbau des Staates, und der braucht Zeit.“
       
       Eindringlich warnte der SPD-Politiker vor einem Austritt des Landes aus dem
       Euro-Raum. „Jeder der glaubt, es werde einfacher, wenn Griechenland aus dem
       Euro ausscheidet, wird erleben, dass das Gegenteil der Fall ist. Es wird
       unberechenbarer und vor allem teurer.“
       
       29 May 2012
       
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