# taz.de -- Kommentar Verantwortung für die Asse: Finger in Wunden
       
       > Die Behauptung des Asse 2-Koordinationskreises, die Behörde bereite mit
       > ihrem Notfallkonzept die Flutung der Asse vor, wiegt schwer. Denn die
       > Folge wäre wohl die Verstrahlung der Umwelt.
       
 (IMG) Bild: Atommülllager Asse 2: Der atomkraftkritische Asse II-Koordinationskreis befürchtet die Flutung solcher Hallen.
       
       Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) steht unter Druck. Den
       schwarz-gelben Regierungen im Bund und in Niedersachsen sind die Behörde
       und namentlich ihr atomkraftkritischer Chef Wolfram König schon lange ein
       Dorn im Auge. Mit teilweise grotesken Vorwürfen versuchen sie, das Amt zu
       diskreditieren und zu entmachten.
       
       So behaupten Politiker aus CDU und FDP, das BfS verantworte die
       Verzögerungen bei der Räumung der Asse. Zwar läuft beim Bundesamt nicht
       alles rund, doch die Zauderer sitzen in Berlin und Hannover. Das
       Bundesumweltministerium ordnete eine überflüssige Faktenerhebung an. Das
       niedersächsische Umweltministerium verhängte Auflagen, deren Notwendigkeit
       zweifelhaft ist.
       
       Nun nehmen auch Umweltschützer das BfS unter Beschuss. Die Behauptung des
       Asse 2-Koordinationskreises, die Behörde bereite mit ihrem Notfallkonzept
       die Flutung der Asse vor, wiegt schwer. Denn die Folge einer Flutung wäre
       wohl die Verstrahlung der Umwelt. Das Bundesamt wehrt sich nach Kräften.
       Doch konnte es bislang nicht begründen, warum sein Notfallplan dem
       Flutungskonzept des früheren Betreibers so sehr ähnelt. Andererseits
       vermögen auch die Bürgerinitiativen keine Alternativen für die im Grundsatz
       befürworteten Notfallmaßnahmen zu benennen. Das BfS sitzt zwischen allen
       Stühlen. Kein guter Platz, wenn die Rückholung der Abfälle gelingen soll.
       
       31 May 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Reimar Paul
       
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