# taz.de -- WWF-kritisches Buch: Aus dem Sortiment genommen
       
       > Der WWF will kritische Aussagen, die in einem Buch verbreitet werden,
       > untersagen und wirkt auf Händler ein. Es geht unter anderem um die
       > angebliche Nähe zur Industrie.
       
 (IMG) Bild: Macht sich nicht nur für Leoparden und andere bedrohte Arten stark sondern auch für die eigene Außenwahrnehmung: der WWF.
       
       BERLIN taz | Nach dem juristischen Vorgehen der Umweltorganisation WWF
       gegen ein kritisches Buch haben einige der großen Onlinehändler die
       Publikation aus dem Sortiment genommen. Derzeit ist das Buch unter anderem
       bei Händlern wie Amazon und Libri nicht mehr erhältlich. In einem Schreiben
       an den Versandhändler Amazon führen die Anwälte der Organisation
       detailliert die ihrer Ansicht nach falschen Tatsachenbehauptungen auf – und
       fordern den Händler dazu auf, die Verbreitung entsprechender Aussagen zu
       unterlassen.
       
       Autor und Filmemacher Wilfried Huismann kritisiert in dem Buch, wie auch
       schon in seinem im vergangenen Jahr erschienenen Film, unter anderem eine
       Nähe zur Industrie und die Beteiligung an ökologisch umstrittenen
       Projekten. Bereits gegen den Film ging der WWF vor und hat erst einmal
       Recht bekommen. Aussagen wie „Der WWF Indonesien kooperiert mit diesem
       Konzern“ – gemeint ist der Agrarkonzern Wilmar mit Sitz in Singapur –
       dürfen in dem Film nicht mehr getätigt werden. Die endgültige gerichtliche
       Entscheidung steht aber noch aus. Der Autor betont, alle Aussagen
       aufrechtzuerhalten und auch belegen zu können.
       
       „Es sind ähnliche Aussagen wie in dem Film, aber noch mehr“, sagt
       WWF-Sprecher Jörn Ehlers über die in dem Buch beanstandeten Passagen. Man
       habe bereits vor Erscheinen des Buches den Verlag kontaktiert und
       mittlerweile eine einstweilige Verfügung eingereicht. Die mündliche
       Verhandlung vor dem Landgericht Köln sei für den 15. Juni angesetzt,
       vermutlich wird dann auch eine Entscheidung fallen.
       
       „Der WWF versucht, eine notwendige Debatte über Grundfragen des Umwelt- und
       Naturschutzes zu unterbinden“, kritisiert Huismann. Vor Gericht werde es am
       Ende wohl vor allem um Details gehen – wie die Frage danach, was eigentlich
       eine Kooperation ist.
       
       Denn Huismann sieht es so, dass eine Kooperation zwischen dem WWF und
       Monsanto besteht. „Die Tatsache, dass wir gemeinsam an Runden Tischen
       sitzen, ist aus unserer Sicht noch keine Kooperation“, widerspricht Ehlers.
       Er gibt zu, dass die juristische Auseinandersetzung sicher auch einen
       werbenden Effekt für das Buch habe. Andererseits würden aber auch Förderer
       der Organisation sie dazu auffordern, gegen Vorwürfe, so sie denn
       unberechtigt seien, vorzugehen.
       
       4 Jun 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Svenja Bergt
       
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