# taz.de -- NPD provoziert im sächsischen Landtag: Neonazis raus aus dem Parlament
       
       > Im sächsischen Landtag ist die bei Neonazis beliebte Marke „Thor Steinar“
       > verboten. Die gesamte NPD-Fraktion trug sie trotzdem und musste von
       > Polizisten aus dem Saal eskortiert werden.
       
 (IMG) Bild: Antifa heißt Kleidervorschrift: NPD-Parlamentarier in Sachsen.
       
       DRESDEN dapd | Die rechtsextreme NPD-Fraktion im sächsischen Landtag hat
       erneut für einen Eklat gesorgt. Alle acht NPD-Abgeordneten trugen bei einer
       Landtagssitzung am Mittwoch in Dresden T-Shirts und Hemden der bei
       Rechtsextremen beliebten Modemarke Thor Steinar.
       
       Weil solche „szenetypische Kleidung“ laut Hausrecht und Geschäftsordnung im
       Gebäude und Plenum unzulässig ist, erteilte Landtagspräsident Matthias
       Rößler (CDU) den Abgeordneten mehrere Ordnungsrufe und forderte sie dazu
       auf, sich umzuziehen.
       
       Nachdem die NPD der Aufforderung nicht folgte, schloss Rößler die gesamte
       Fraktion für die nächsten drei Sitzungen vom Plenum aus. Der
       NPD-Landtagsabgeordnete Andreas Storr wurde zudem für die laufende Sitzung
       ausgeschlossen. Er war mit einem Thor-Steinar-Shirt ans Rednerpult getreten
       und hatte den Eklat ins Rollen gebracht. Die Rechtsextremen räumten aber
       erst ihre Plätze, als Polizisten in den Plenarsaal kamen, um sie
       hinauszubegleiten.
       
       „Die Würde und Ordnung im Gebäude und im Plenum muss gewahrt bleiben“,
       sagte Landtagssprecher Ivo Klatte. Es sei verboten, bestimmte Marken zu
       Tragen, die szenetypische Kennzeichen für bestimmte Organisationen
       beziehungsweise extreme Gesinnungen seien. Solche Kleidung sei „eindeutig
       nicht erlaubt“, betonte Klatte.
       
       Die rechtsextreme NPD war im Jahr erstmals 2004 in den sächsischen Landtag
       eingezogen und ist dort mit acht Abgeordneten vertreten. Ihr Fraktionschef
       Holger Apfel ist inzwischen auch Chef der Bundespartei.
       
       13 Jun 2012
       
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