# taz.de -- Außenminister Westerwelle in Afghanistan: „Da ist unsere Expertise gefragt“
       
       > Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) verspricht in Afghanistan
       > Hilfe bei der Wirtschaftsentwicklung des Landes. Ziel ist die
       > Stabilisierung der Region.
       
 (IMG) Bild: „Da helfen wir Deutschen“, freut sich Außenminister Westerwelle in Kabul.
       
       KABUL afp | Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hat der
       afghanischen Regierung die Hilfe Deutschlands bei der wirtschaftlichen
       Entwicklung des Landes zugesagt. „Die Sicherheit Afghanistans hängt auch
       ganz entscheidend davon ab, dass eine gute wirtschaftliche Entwicklung
       möglich wird“, sagte Westerwelle am Donnerstag bei einem Besuch in Kabul.
       
       „Da helfen wir Deutschen, da ist unsere Expertise gefragt und geschätzt“,
       fügte der Minister hinzu. „Je gesünder sich Afghanistan entwickelt, desto
       geringer die Verführbarkeit junger Menschen durch Terroristen“, zeigte er
       sich überzeugt.
       
       Westerwelle hält sich anlässlich einer Regionalkonferenz zur Zukunft
       Afghanistans zu einem nicht angekündigten Besuch in Kabul auf. Bei den
       eintägigen Beratungen von Vertretern aus 30 Ländern geht es darum, wie nach
       dem für das Jahr 2014 geplanten Abzug der Nato-Truppen die Stabilität in
       der Region gesichert werden kann. Dazu sagte der Minister, die Stabilität
       Afghanistans hänge „auch davon ab, dass die Nachbarländer diese
       unterstützen“. „Umgekehrt ist die Stabilität Afghanistans auch im Interesse
       der Nachbarn selbst“, ergänzte er.
       
       An dem Treffen in Kabul nehmen 15 Staaten der Region teil, darunter das
       Nachbarland Pakistan. Dem Land wird vorgeworfen, Aufständischen als
       Rückzugsort zu dienen. Ein Sprecher der pakistanischen Außenministerin Hina
       Rabbani Khar beteuerte am Mittwoch, sein Land bekämpfe den Terrorismus mit
       aller Macht. „Wir werden einen sicheren Hafen für Terroristen auf unserem
       Gebiet nicht zulassen“, sagte er. Westerwelle sagte am Donnerstag, es sei
       „gut, dass Pakistan mitmacht bei der Stabilisierung der Region“, auch „in
       seinem eigenen Interesse“.
       
       Auf Westerwelles Agenda stand auch ein Treffen mit Afghanistans Staatschef
       Hamid Karsai, um mit ihm unter anderem über den Stand bei der Übergabe der
       Sicherheitsverantwortung zu sprechen. „Wir haben einen Abzugsplan, dabei
       bleibt es“, sagte der Minister mit Blick auf die Nato-Planungen für das
       Jahr 2014. Dies bedeute aber auch, dass die afghanischen Sicherheitskräfte
       gut ausgebildet sein müssten, „damit kein Sicherheitsvakuum entsteht und
       Terroristen hier keinen sicheren Hafen finden“.
       
       14 Jun 2012
       
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