# taz.de -- Hamas-Führer provoziert Israel: „Das ist ein gutes Gift für euch“
       
       > Der Führer der radikal-islamischen Hamas Mahmud Al-Sahar fordert
       > Deutschland auf, Juden aus Israel aufzunehmen. Die Hamas kämpft für ein
       > Ende des jüdischen Staates.
       
 (IMG) Bild: Hamas-Chef Al-Sahar möchte die Juden nach Deutschland schicken.
       
       Gaza dpa | Die seit fünf Jahren im Gazastreifen herrschende
       radikal-islamische Palästinenserorganisation Hamas hat weiterhin keinerlei
       Absicht, Israel anzuerkennen. Der Hamas-Führer Mahmud Al-Sahar forderte
       stattdessen Deutschland auf, Juden aus Israel aufzunehmen. „Es wäre gut,
       die Juden nach Deutschland zu bringen“, sagte Al-Sahar.
       
       Seine Organisation fordere weiterhin ein Ende des jüdischen Staates im
       Nahen Osten und die Vertreibung der meisten Juden. Dafür werde der
       bewaffnete Kampf bis zum Sieg fortgesetzt, gab sich Al-Sahar unnachgiebig.
       Der Hamas-Führer äußerte sich unmittelbar vor dem fünften Jahrestag der
       Machtübernahme im Gazastreifen am 15. Juni 2007.
       
       Auf die Frage, wie sich seine Forderungen mit den Menschenrechten der
       Israelis vereinbaren lasse, antwortete er, die Hamas fühle sich nur für die
       Rechte der Palästinenser zuständig. „Wir haben das Problem nicht
       geschaffen, und wir müssen es deshalb auch nicht lösen. Das sollen die
       Zionisten und die Mächte der Kolonialära tun, die haben sie ja auch hierher
       gebracht“, meinte Al-Sahar.
       
       Großzügig werde die Hamas nur mit Juden umgehen, die schon immer in
       Palästina gelebt hätten und mit denjenigen, die aus arabischen Ländern
       gekommen seien, sagte der 67-Jährige. Alle anderen müssten verschwinden.
       Und dann kam er wieder auf Deutschland zu sprechen: „Ihr seid ein großes
       Land und für ihre Vertreibung (der Juden aus Europa) verantwortlich, weil
       ihr ein großes Massaker an ihnen begangen habt“. Zynisch fügte er hinzu:
       „Ihr solltet sie wirklich nehmen. Sie sind kultiviert, brillant und haben
       viel Geld. Das ist ein gutes Gift für euch“.
       
       Die Idee einer Hudna, einer langfristigen Waffenruhe mit Israel, lehnte das
       Mitglied des Hamas-Parlaments ab. Die Fatah-Organisation von
       Palästinenserpräsident Mahmud Abbas verglich Al-Sahar mit dem französischen
       Vichy-Regime während des Zweiten Weltkrieges. Die Vichy-Regierung habe wie
       heute die Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas mit dem Feind
       kollaboriert. Hamas sei wie General Charles de Gaulle, der den Kampf gegen
       die Besatzer aufgenommen habe.
       
       14 Jun 2012
       
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