# taz.de -- Nach Razzien gegen Anonymous: User wollen sich juristisch wehren
       
       > Unverhältnismäßige Kriminalisierung beklagen User wegen einer Razzia
       > gegen Anonymous-Anhänger. Anlass waren Angriffe auf die Homepage des
       > Rechteverwerters Gema.
       
 (IMG) Bild: Ursache der Ermittlungen: Eine Attacke auf Server des Rechteverwerters Gema im Jahr 2011.
       
       BOCHUM taz | Nach einer bundesweiten Durchsuchungswelle gegen vorgebliche
       Unterstützer des Hacker-Kollektivs „Anonymous“ haben Internetnutzer
       rechtliche Schritte gegen die Beschlagnahme ihrer Computer und anderer
       Hardware angekündigt.
       
       „Anwalt ist jetzt an Bord“, heißt es im Blog der Berlinerin Doreen Kröber,
       in dem die von der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt angeordnete Razzia
       als „unverhältnismäßig“ kritisiert wird.
       
       Begründet wird die von Beamten des Bundeskriminalamts (BKA) durchgeführte
       Aktion mit Angriffen auf die Homepage des Musikrechte-Verwerters Gema.
       Bereits im Dezember 2011 war die unter Dauerbeschuss von Massenanfragen
       geraten – und dadurch zwar nicht abgestürzt, aber deutlich langsamer
       geworden. Dem BKA reichte das für Ermittlungen gegen bundesweit 106
       Beschuldigte – der Schwerpunkt lag mit 33 Fällen in Nordrhein-Westfalen.
       
       Dabei könnte ein einziger Klick auf einen bestimmten Link gereicht haben,
       um in den Verdacht der „Computersabotage“ zu kommen: Manche Beschuldigte
       versichern, sie hätten keinerlei Erklärung für die Behördenvorwürfe.
       
       Bei Facebook kritisierten „Anonymous“-Unterstützer dagegen, die Attacken
       seien offenbar von „Amateuren“ ausgeführt worden – die hätten es versäumt,
       ihre Identität wie üblich durch Nutzung mehrerer Knotenpunkte zu
       verschleiern.
       
       14 Jun 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Andreas Wyputta
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Anonymous
       
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