# taz.de -- Kommentar neue Rechts-Partei: Konkurrenz von rechts
       
       > In der gut verdienenden Mittelschicht wächst die „rohe Bürgerlichkeit“ –
       > aus Sorge vor finanziellen Belastungen und sozialen Abstieg.
       
 (IMG) Bild: Hat eine neue Partei gegründet: Christian Worch.
       
       Auch in der Mitte der Gesellschaft gibt es rechte Tendenzen. In der
       Bundesrepublik denken laut Studien über 40 Prozent, dass Deutschland
       überfremdet sei. Eine Sarrazin-Partei zu wählen konnten sich im September
       2010 laut Umfragen gut 18 Prozent vorstellen. In Hamburg erreichte die
       Schill-Partei 2001 über 19 Prozent. 2012 ist aber nicht 2001, und Christian
       Worch ist nicht Ronald Schill.
       
       Der Name der neuen Partei mag die Mittelschicht nicht gleich zur schnellen
       Abwendung bewegen. In diesem Milieu, so erklärt der Leiter der
       Langzeitstudien zur Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit, Wilhelm
       Heitmeyer, steigt auch unter den gut Verdienenden und besser Ausgebildeten
       eine „rohe Bürgerlichkeit“ – aus Sorge vor finanziellen Belastungen und
       sozialen Abstieg. Der neue Parteichef Worch dürfte dieser Wählerschaft
       dennoch kaum als Wahlalternative erscheinen.
       
       Denn wer die rechts-affine Mitte in Deutschland erreichen will darf vor
       allem eins nicht: vom rechten Rand kommen. Von dort aber kommt Worch. Er
       erklärt zwar, dass das Profil der neuen Partei nicht so „radikal“ sei, wie
       das der NPD, doch seine Vita konterkariert seine Aussage. Wer marschiert,
       um den Holocaust zu relativen und den „Kampf auf der Straße“ forciert,
       dürfte vor allem beim rechtsextremen Wählerspektrum Zuspruch finden. Mit
       der DVU-Fusion hatte die NPD aber gehofft, die Konkurrenz gerade in diesem
       Spektrum ausgeschaltet zu haben.
       
       17 Jun 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Andreas Speit
       
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