# taz.de -- Das „Bild-Buch“ zum Geburtstag: Elf Kilo Hybris mit Madonna
       
       > In Berlin stellt Springer zum 60. „Das 'Bild'-Buch“ vor. Eingeladen
       > wurden dazu neben der Presse „eine Reihe von Schlagzeilen“ und jede Menge
       > „liebe Gäste“.
       
 (IMG) Bild: Die „Schlagzeile Beckenbauer“ und ihre Schlagzeile.
       
       Ottfried Fischer ist nicht da, dafür aber ganz viele „liebe Gäste“, die
       Bild-Chefredakteur Kai Diekmann teilweise einzeln begrüßt: den „lieben
       Franz-Josef“ (Wagner) etwa oder den „lieben Thomas“. Der heißt mit
       Nachnamen Gottschalk und hat sich vom Springer Verlag als Jubelperser
       engagieren lassen: Zum 60. Geburtstag des Boulevardblatts erscheint am
       Dienstag „Das Bild-Buch“, das der Verlag am Mittwoch zuvor hier, im 19.
       Stock des Berliner Springer-Hochhauses, vorstellt.
       
       Eingeladen wurden dazu neben der Presse „eine Reihe von Schlagzeilen“
       (Diekmann) – Maske, Heino, Witt, Kerner, Pooth, Schröder (nur Kristina) und
       viele mehr –, die Gottschalk nun dazu befragen soll, wie es sich anfühlt,
       Gegenstand der Bild-Berichterstattung zu sein. Die wenig überraschende
       Antwort: prima. „Ich bin die meiste Zeit immer fair behandelt worden“, sagt
       Guido Westerwelle. „Irgendwann macht jeder seinen Frieden mit Bild“, fasst
       Gottschalk zusammen. Ein Satz, den wohl weder Ottfried Fischer noch
       Charlotte Roche nach Prozessen wegen Persönlichkeitsrechtsverletzungen
       gegen das Blatt unterschreiben würde.
       
       Die stetige Kritik an Bild kommt in Diekmanns Begrüßung auch kurz zur
       Sprache – aber nur um die Bedeutung des Boulevardblatts zu unterstreichen.
       „Bild hat den Mond zum Ami gemacht und alle Deutschen zum Papst“,
       triumphiert Diekmann. „Bild ist immer big.“ Eine Hybris, die sich auch
       darin äußert, dass das Jubiläumsbuch elf Kilo wiegt und im Kunstbuchverlag
       Taschen erscheint. Zwei Limited Editions warten darüber hinaus mit Fetzen
       einer Madonna-Jeans, Berliner-Mauer-Bruchstücken und Teilen von Boris
       Beckers Wimbledon-Schläger auf – alles echt, bestätigt der Notar.
       
       In seiner kurzen Rede warnt ausgerechnet Ex-Spiegel-Chefredakteur und
       Bild-Hofhistoriker Stefan Aust Journalisten davor, „sich zu wichtig zu
       nehmen“ – was an den anwesenden Springer-Entscheidern abperlt: Sie sind ja
       wichtig.
       
       21 Jun 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) David Denk
       
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