# taz.de -- Kommentar: Polizei-Kennzeichnungspflicht: Überfälliges Instrument
       
       > Der Vorstoß der Kieler Koalition, Polizisten zu kennzeichnen, ist zu
       > begrüßen. Dass der Hamburger Senat einen solchen Schritt nicht gehen mag,
       > ist bezeichnend.
       
 (IMG) Bild: Schöne Nummern: Ein Ziffern-Code für jeden Polizisten könnte die Lösung sein.
       
       Es war stets ein emotional besetztes Thema: Die Kennzeichnungspflicht von
       Polizisten. Gewerkschaften und Dienstherren witterten ein generelles
       Misstrauen gegenüber den Polizeibeamten, wenn diese identifiziert werden
       können; von ihrer Warte aus handeln Polizisten stets korrekt.
       Bürgerrechtsorganisationen dagegen sehen in der Nummer oder gar dem Namen
       auf der Brust ein überfälliges Instrument gegen Polizeigewalt im Schutz der
       Anonymität.
       
       Dabei sagen sogar einschlägige Wissenschaftler: Gegen eine Kennzeichnung
       zum Beispiel durch Zahlencodes spricht nichts. Auch dass Polizisten, deren
       Identität bekannt wird, aus Rache zu Hause aufgesucht werden könnten, hat
       mit der Realität nichts zu tun. Sehr wohl dagegen kommt es vor, dass
       Polizisten, vermummt und behelmt im Uniform-Overall-Einheitslook,
       Straftaten begehen, und, etwa bei Großeinsätzen, zwischen ihren Kollegen
       untertauchen.
       
       Zwar können Ermittlungsbehörden später vielleicht die Dienststelle
       ermitteln. Einen uniformierten Gewalttäter aber, den seine Kollegen aus
       falsch verstandener Kameraderie schützen, werden sie kaum identifizieren.
       
       Daher ist der Vorstoß der Kieler Koalition im Norden – wie auch schon der
       von Rot-Grün in Bremen – nur zu begrüßen. Es ist aber auch bezeichnend,
       dass sich der Hamburger SPD-Senat solch einen rechtsstaatlichen Schritt
       offenbar nicht traut.
       
       27 Jun 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Kai von Appen
       
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 (DIR) Kennzeichnungspflicht
       
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