# taz.de -- Sterbebegleitung unerwünscht: Kein Hospiz in Horn-Lehe
       
       > Der Streit um den Hospiz-Standort in Horn-Lehe ist beendet: Das
       > Grundstück am Luisental wird nicht bebaut - das an der Berckstraße aber
       > wohl auch nicht.
       
 (IMG) Bild: Das Luisental wird "bewahrt", die Berckstraße aber auch: In Horn-Lehe wirds wohl kein Hospiz geben.
       
       Bremen wird ein zweites Hospiz bekommen – allerdings nicht am Luisental in
       Horn-Lehe und höchstwahrscheinlich auch nicht auf einem anderen Grundstück
       des Ortsteils. Das ist das Ergebnis einer Mediation, an der Gegner und
       Befürworter des Bauplans teilgenommen haben.
       
       Ursprünglich wollten die Johanniter neben dem von ihnen betriebenen
       Altenheim auf einem Grundstück der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK)
       ein Hospiz bauen, Anwohner und Kirchengemeinde waren jedoch geschlossen
       gegen den geplanten Standort.
       
       „Wir freuen uns, dass eine Zerreißprobe innerhalb des Ortsbeirates
       abgewendet werden konnte“, sagt die SPD-Beiratsfraktionsvorsitzende Anja
       Riemer. Einzig ihre Fraktion hat auf der letzten Beiratssitzung deutliche
       Bedenken gegen die Luisental-Bebauung geäußert, während sich die CDU und
       die Linke für den Hospiz-Standort aussprach und Grünen-Beiratssprecher
       Michael Koppel „nicht den Stab über die eine oder andere Partei brechen“
       wollte. Er schlug den Beteiligtenim Namen des Beirates ein
       Schlichtungsverfahren vor.
       
       Anja Riemer hatte damit gerechnet, dass die Mediation zu keinem Ergebnis
       führen würde: „Ich habe großen Respekt vor der Mediatorin.“ Während die
       Johanniter und die BEK die Vorteile eines Hospizes am Luisental „wegen der
       zu erwartenden Synergieeffekte“ mit dem benachbarten Altenheim in den
       Vordergrund stellten, kritisierten die Gegner die geplante Bebauung einer
       „ökologisch wertvollen Fläche“, die Anwohnern zur Erholung diene.
       
       „Das Luisental“, so Riemer, „ist keine Brachfläche, sondern ein Ort, der
       von den Gemeindemitgliedern ausgiebig genutzt wird.“ Die SPD hätte den Bau
       eines Hospizes an der von den Horner Bürgern favorisierten Berckstraße „für
       optimal gehalten, aber das Hospiz wird es geben, und zwar in Bremen!“
       
       Das hatten die Johanniter auf der Beiratssitzung bereits zugesagt und auch,
       dass das Berckstraßen-Grundstück für sie nicht in Frage käme. In der
       Erklärung von BEK, Horner Kirchengemeinde und Johannitern zum Ergebnis der
       Mediation heißt es: „Für den Standort Berckstraße mussten die Beteiligten
       feststellen, dass für eine denkbare Nutzung des Grundstückes rechtliche
       Bindungen bestehen, deren Klärung viel Zeit kosten wird und deren Ergebnis
       offen ist.“
       
       Persönlich zur Sache äußern wollen sich Mediations-Teilnehmer erst heute
       Mittag, aber auch für Ortsamtsleiter Wolfgang Ahrens steht fest: „In
       Horn-Lehe wird es kein Hospiz geben.“ Das hätten die Johanniter, die
       bereits den Antrag zur Bebauungsplanänderung des Luisentals zurückgezogen
       haben, im Vorfeld „mehr als deutlich gemacht“.
       
       Ronald Ketteler, Elternvertreter des am Luisental angesiedelten
       Kindergartens, findet es „schade, dass es in Horn offenbar kein Hospiz
       geben wird“. Trotzdem sei er erfreut über das Ergebnis der Mediation: „Und
       vielleicht ist es auch ganz gut, dass das Hospiz weder am Luisental noch an
       der Berckstraße gebaut wird. Beide Grundstücke sind durch die
       Auseinandersetzungen zu sehr belastet.“
       
       28 Jun 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Simone Schnase
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Studie
       
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