# taz.de -- Umfragetief für CSU in Bayern: Schwarz-Gelb ohne Mehrheit
       
       > Trotz markiger Sprüche von CSU-Chef Horst Seehofer zu Eurorettung und
       > Betreuungsgeld steckt die Partei im Umfragetief. Würde jetzt gewählt,
       > könnte ein Machtwechsel anstehen.
       
 (IMG) Bild: Unter Horst Seehofers Führung könnte der CSU historisches gelingen – die Abwahl.
       
       BERLIN rtr | Die CSU ist trotz markiger Äußerungen ihres Vorsitzenden Horst
       Seehofer in Bayern deutlich von einer absoluten Mehrheit entfernt. Nach
       einer am Mittwoch veröffentlichten Forsa-Umfrage für das Magazin Stern
       wollen derzeit 43 Prozent der Wahlberechtigten die CSU wählen.
       
       Dies wäre für bayerische Verhältnisse ein ebenso herbes Ergebnis wie 2008,
       als die Partei 43,4 Prozent der Stimmen erhielt. Der Koalitionspartner FDP
       kommt im Freistaat derzeit gerade mal auf zwei Prozent - dies sind sechs
       Punkte weniger als vor vier Jahren. Die Liberalen wären damit nicht mehr im
       Landtag vertreten.
       
       Rückenwind gibt es der Umfrage zufolge für die SPD, die auf 23 Prozent der
       Stimmen käme, wenn am Sonntag ein Landtag gewählt würde. 2008 hatte sie
       lediglich 18,6 Prozent erhalten. Zulegen können auch die Grünen, die jetzt
       auf elf Prozent kommen nach 9,4 Prozent 2008. Die Freien Wähler liegen bei
       neun Prozent nach 10,2 Prozent. Die Piraten haben mit sechs Prozent gute
       Chancen auf den erstmaligen Einzug in das Landesparlament. Die Linke fällt
       auf zwei Prozent nach 4,4 Prozent 2008.
       
       Um weiter an der Macht zu bleiben, müsste die CSU den Zahlen zufolge eine
       Koalition mit den Grünen, den Freien Wählern oder der SPD eingehen. Die SPD
       könnte zusammen mit den Grünen und den Freien Wählern die seit rund 55
       Jahren regierende CSU ablösen.
       
       ## Seehofer nur knapp vor seinem Herausforderer Ude
       
       In der Beliebtheitsskala liegt Ministerpräsident Horst Seehofer nur wenige
       Punkte vor seinem Herausforderer von der SPD, dem Münchner
       Oberbürgermeister Christian Ude. Könnten die Bayern ihren Landesvater
       direkt wählen, würden sich der Umfrage zufolge 44 Prozent für Seehofer
       entscheiden, 39 Prozent für Ude. Für die Erhebung befragte Forsa 1150
       Wahlberechtigte zwischen dem 21. und 29. Juni. Die Landtagswahl in Bayern
       findet im September 2013 statt.
       
       Seehofer hat sich in jüngster Zeit mehrfach mit kritischen Äußerungen etwa
       zum Zustand der schwarz-gelben Koalition in Berlin zu Wort gemeldet.
       Vehement pocht er auf die Umsetzung des bei den Koalitionspartnern CDU und
       FDP umstrittenen Betreuungsgeldes. Für den Fall eines Scheiterns des
       Projekts drohte Seehofer gar mit Koalitionsbruch. Mit ähnlich markigen
       Worten warnte der CSU-Chef nun nach dem Euro-Gipfel vor weiteren
       finanziellen Zusagen an Krisenstaaten.
       
       4 Jul 2012
       
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