# taz.de -- Mehr Müll für die gelbe Tonne: Vielseitige Abfallpolitik
       
       > Der Verbraucher soll zukünftig alle Kunststoffe und Metalle in der Gelben
       > Tonne entsorgen können. Elektroschrott muss aber weiterhin getrennt
       > gesammelt werden.
       
 (IMG) Bild: Wird aufnahmefähiger: die Gelbe Tonne.
       
       BERLIN taz | Müll zu entsorgen, soll für die Bürger einfacher werden.
       Künftig können sie mehr Material in die Gelben Tonnen werfen, die heute nur
       Verpackungen vorbehalten sind. Kunststoffe und Metalle aller Art darf man
       dann ebenfalls in den Behältern des Dualen Systems entsorgen. Das hat am
       Mittwoch Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) vorgeschlagen.
       
       Die Gelben Säcke und Gelben Tonnen gibt es in Deutschland seit Beginn der
       1990er Jahre. Heute noch dienen die Behälter dazu, Verpackungen aus
       Kunststoff und Metall zu entsorgen, die beispielsweise den im Supermarkt
       gekauften Käse umhüllen. Daneben gibt es getrennte Sammlungen für Papier
       und Glas.
       
       Bei dieser grundsätzlichen Trennung soll es auch künftig bleiben. Nach
       Altmaiers Willen allerdings wird die Gelbe Tonne vielseitiger. Später
       können Verbraucher beispielsweise auch Plastikschuhe und Kinderspielzeug
       aus Kunststoff hineinwerfen.
       
       Bei Metallen soll es ähnlich sein: Nicht nur Verpackungsmaterialien gehören
       dann in die Container, sondern auch die Reste des stählernen
       Wohnzimmerregals. Nichts ändern soll sich hingegen beim Elektroschrott.
       Alte Stereoanlagen, Mikrowellen und Föhne muss man weiterhin zu den
       kommunalen Recyclinghöfen bringen. Gleiches gilt für Mobiltelefone.
       
       ## Seltene Erden kommen später dran
       
       Die Frage des Recyclings der darin enthaltenen seltenen Erden will der
       Minister später lösen. Altmaier hofft, dass die neue Wertstofftonne noch in
       dieser Legislaturperiode im Gesetz steht. Ab Anfang August soll sein Haus
       einen Dialog mit den Bürgern organisieren.
       
       Offen lässt der Umweltminister die Frage, wer den Abfall verwerten darf.
       Derzeit sind sowohl öffentliche Unternehmen der Kommunen als auch private
       Unternehmen auf dem Markt tätig. Altmaier stellt sich Wettbewerb und
       Mischlösungen bei der neuen Kunststoffsammlung vor.
       
       Dann könnten auch öffentliche Modelle wie die orange Wertstofftonne der
       Berliner BSR weiterexistieren, falls sie hohe Recyclingquoten erreichen.
       Den Privaten geht so möglicherweise ein Teil des Recyclinggeschäfts
       verloren.
       
       18 Jul 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Hannes Koch
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Elektroschrott
       
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