# taz.de -- Vorbild für „Generationen junger Mädchen“: Raumfahrtpionierin Ride ist tot
       
       > Sie war die erste US-Amerikanerin im Weltall. Nun ist Sally Ride an Krebs
       > gestorben. Die Astronautin und Physikerin ist nicht nur für Präsident
       > Obama eine Nationalheldin.
       
 (IMG) Bild: 18 June 1983: Sally Ride an Bord des Space Shuttles „Challenger“.
       
       WASHINGTON dapd | Die erste Amerikanerin im All, Sally Ride, ist tot. Ride
       starb am Montag im Alter von 61 Jahren im kalifornischen La Jolla an
       Bauchspeicheldrüsenkrebs, wie eine Sprecherin ihrer Firma Sally Ride
       Science mitteilte. Ride flog 1983 im Alter von 32 Jahren mit der Raumfähre
       „Challenger“ ins All. Nach ihr flogen noch mehr als 40 weitere
       amerikanischen Frauen in den Weltraum.
       
       „Sally war eine Nationalheldin und ein starkes Vorbild“, erklärte
       US-Präsident Barack Obama in einer Stellungnahme. „Sie hat Generationen
       junger Mädchen inspiriert, nach den Sternen zu greifen.“ Der Chef der
       US-Raumfahrtbehörde Nasa, Charles Bolden, sagte, Ride habe mit Anmut und
       Professionalität Grenzen durchbrochen und das Gesicht des amerikanischen
       Raumfahrtprogramms verändert. Das Land habe eine großartige Lehrerin und
       Forscherin verloren.
       
       Am 25. Jahrestag ihres ersten Flugs ins All 2008 erinnerte sich Ride in
       einem Interview an den 18. Juni 1983. Alle seien damals sehr aufgeregt
       gewesen, sogar auf dem Weg zur Startrampe. „Ich habe damals nicht viel
       darüber nachgedacht, aber ich habe dann doch die Ehre schätzen gelernt, als
       erste Frau die Chance zu erhalten, ins All zu fliegen.“ Im Kennedy Space
       Center wurde sie von bekannten Feministinnen wie Gloria Steinem und Jane
       Fonda bejubelt.
       
       Die erste Kommandantin eines Shuttles, Eileen Collins, sagte, Menschen in
       der ganzen Welt hätten Rides Namen gekannt. Diese habe jedoch nie die
       Aufmerksamkeit der Medien gesucht, sondern habe sich auf ihre Arbeit
       konzentriert.
       
       Die am 26. Mai 1951 im Süden des US-Bundesstaats Kalifornien geborene Ride
       studierte an der renommierten Stanford-Universität Physik und Englisch.
       Ende der siebziger Jahre bewarb sie sich als Astronautin bei der Nasa.
       Neben ihrer Tätigkeit bei der Nasa war sie Professorin für Physik an der
       Universität von Kalifornien in San Diego und schrieb Wissenschaftsbücher
       für Kinder. Ride flog 1983 und 1984 ins All, beide Male mit der
       „Challenger“. Ein dritter Flug wurde nach dem Unglück der "Challenger" 1986
       abgesagt.
       
       24 Jul 2012
       
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