# taz.de -- Acht Olympionikinnen disqualifiziert: Bad, Bad, Badminton
       
       > Insgesamt acht Sportlerinnen aus China, Südkorea und Indonesien haben die
       > Vorrunde des Badminton-Doppels manipuliert. Sie werden von Spielen
       > ausgeschlossen.
       
 (IMG) Bild: Spielten falsch: Wang Xiaoli und Yu Yang aus China
       
       LONDON/BERLIN taz | Das IOC hat im Verbund mit dem Badminton-Weltverband
       hart durchgegriffen und am Mittwoch acht Spielerinnen aus China, Südkorea
       und Indonesien wegen Spielmanipulationen von Olympia ausgeschlossen. Es
       bestehe der Verdacht, dass sie dem Sport geschadet hätten.
       
       Die Spielerinnen hatten am Dienstag im Wembley-Stadion beim Publikum für
       Empörung gesorgt, weil sie absichtlich fehlerhaft spielten und
       beispielsweise den Ball beim Aufschlag ins Netz schlugen. Sie wollten die
       Begegnungen verlieren, um nicht zu früh auf eine Mannschaft aus dem eigenen
       Land zu treffen und damit die Chancen auf eine Medaille zu schmälern.
       
       Hintergrund ist das Gruppensystem beim Badminton: So spielt China mit je
       einem Doppelteam in zwei verschiedenen Gruppen. Unter Umständen treffen die
       Mannschaften erst im Finale wieder aufeinander, sodass dann in jedem Falle
       ein chinesisches Team gewinnen würde. Der Fall erinnert an den
       "Nichtangriffspakt von Gijon", als die deutsche und die österreichische
       Fußballnationalmannschaft nach dem frühen 1:0 für die DFB-Elf das Kicken
       einstellten, denn beiden Teams reichte das Ergebnis zum Weiterkommen.
       
       Der südkoreanische Trainer Sun Kook gestand ein, dass seine Spielerinnen
       versucht hätten, das Spiel zu verlieren. Es habe sich aber nur um
       Vergeltung gehandelt. „Die Chinesen haben angefangen“, sagte er. „Sie
       wollten nicht im Halbfinale gegeneinander spielen.“
       
       Der Ausschluss ist hart, entspricht das Verhalten der Sportlerinnen doch
       nur dem üblichen Taktieren im Sport. Man sucht den größtmöglichen Vorteil
       für sich und seine Nation. Die moralische Verfehlung ist vergleichbar mit
       einem taktischen Foul im Fußball. Wer dieses Verhalten abstraft, muss
       konsequenterweise auch gleich den Medaillenspiegel abschaffen. (mit
       dpa/rtr)
       
       1 Aug 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Markus Völker
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
 (DIR) Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
 (DIR) Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
 (DIR) Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Mixed-Wettbewerbe bei Olympia: Mischt Euch!
       
       Erstmals seit 1924 ist Mixed-Tennis wieder olympisch. Badminton wird seit
       1996 gemischt gespielt. Kann Olympia dafür sorgen, dass gemischte
       Wettbewerbe auf mehr Akzeptanz stoßen?
       
 (DIR) Olympiafunktionär verurteilt: Doktor Jungwirths schwarze Kasse
       
       Der langjährige Generalsekretär des österreichischen Olympiakomitees muss
       wegen Untreue 5 Jahre ins Gefängnis. Das ergaunerte Geld hat er verprasst.
       
 (DIR) Doping-Spekulationen bei Olympia: Das große Rätsel China
       
       Die Erfolge der chinesischen AthletInnen in London stehen unter Verdacht.
       Haltlos ist diese Vermutung sicher nicht - aber auch nicht fair.