# taz.de -- Kommentar Bürgerbeteiligung: Frühzeitig und offen
       
       > Wer Großprojekte plant, weiß schon jetzt, dass man nicht nur mit den
       > Politikern reden kann. Es gilt, das Protestpotenzial auszuloten. Da kommt
       > die Idee von der frühzeitigen Bürgerbeteiligung etwas tastend daher.
       
 (IMG) Bild: Heizte die Gemüter auf: Stuttgart 21.
       
       Die CDU hat nur eine Chance: wenn sie zu einer „modernen Großstadtpartei“
       wird. Das ist die politische Idee und das Programm von Jens Eckhoff. Und
       offenbar ist er dabei Überzeugungstäter – als Bausenator in der großen
       Koalition konnte er sich damit in der CDU nicht durchsetzen, nun kommt er
       als Kreisvorsitzender damit wieder.
       
       „Transparent“ und „offen“ soll die neue Bürgerbeteiligung sein, und
       „frühzeitig“. Damit gibt die Verwaltung von ihrem Wissens- und
       Kompetenz-Vorsprung ab. Die Politiker haben die Erfahrung gemacht, dass
       ihnen die Rolle, die Verwaltung zu kontrollieren, mehr und mehr abgenommen
       wird.
       
       Zu viele betroffene und kompetente Bürger wissen – über die Medien – zu
       viele Details und füttern damit das Protestpotenzial. Klar ist für
       diejenigen, die Großprojekte wollen: Es reicht nicht, vorab mit den
       Politikern zu reden, sie müssen das Protestpotenzial ausloten.
       
       Menschen, die über die Medien bestens informiert sind und über das Internet
       sich austauschen können, müssen nicht mehr bei den – einmal für vier Jahre
       gewählten – parlamentarischen Repräsentanten ihren politischen Willen
       abgeben. Die Parteien haben ihre privilegierte Rolle bei der politischen
       Meinungsbildung längst verloren.
       
       Die „frühzeitige Bürgerbeteiligung“ ist ein kleiner, tastender Schritt in
       eine neue Phase der Demokratie.
       
       1 Aug 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Klaus Wolschner
       
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