# taz.de -- Olympia – Trampolin: Flying Freddie Mercury
       
       > Der Chinese Dong Dong springt zu Gold, der deutsche Stehlik kommt gar
       > nicht ins Finale und Freddie Mercury scheidet leider auch in der Vorrunde
       > aus.
       
 (IMG) Bild: Dong, dong, dong, dong, dong, dong, dong, dong, dong, dong – Der Chinese Dong Dong holt wie erwartet Gold
       
       Die Startbedingungen: Im Finale turnen acht Teilnehmer eine Kür aus zehn
       selbstgewählten Sprüngen, Schrauben, Salti und Hocken. [1][Bewertet werden
       Haltung, Ästhetik und Flugzeit.] Den Schwierigkeitsweltrekord hält der
       Kanadier Jason Burnett, am höchsten und ästhetischsten springen die
       Chinesen. An denen kommt keiner vorbei. Auch nicht der einzige deutsche
       Teilnehmer Henrik Stehlik – er schied schon in der Vorrunde aus.
       
       Die Entscheidung: Die Chinesen springen am höchsten (Chunlong Lu holt
       Bronze) und am schönsten (Dong Dong holt dafür Gold): Ein dreifacher Salto
       nach dem anderen, mal mit, mal ohne Schraube, vorwärts, rückwärts und in
       einer Geschwindigkeit, dass man mit bloßem Auge kaum hinterher kommt, die
       Drehungen zu zählen.
       
       Das ist alles keine Überraschung. China ist die Trampolinnation
       schlechthin. Überraschend ist aber, dass der Zweite von Peking, Jason
       Burnett, nur Letzter wird. Er verspringt und landet zu nah am
       Trampolinrand. Immerhin geht die Silbermedaille an den Russen Dmitri
       Uschakow.
       
       Das Drama: Schwarzer Schnautzbart, buschige dunkle Augenbrauen, schwarze
       Haare – hä? Der sieht doch aus wie... richtig: Freddie Mercury! Der
       Weißrusse Viachaslau Modzel sieht aus wie ein Doppelgänger des
       Queen-Sängers. Bewusst, denn eigentlich wollte er Rockstar werden.
       Trampolinturner war nur Plan B. Mit seiner Trampolinkür bekommt der
       Queen-Hit [2][Made in Heaven] eine ganz neue Bedeutung. Reicht leider
       trotzdem nicht fürs Finale – Another one bites the dust.
       
       Die Schlussfolgerung: In der Zeitlupe wird's richtig deutlich: Das sind
       Körper, die an Bretter erinnern. Da schwabbelt kein Gramm Fett, keine
       Hautfalte, die im Winde flattert. Körperfettanteil: 0 Prozent. Mindestens!
       
       Und sonst? Die europäischen Trampolinturner haben in Vorbereitung auf die
       Spiele zusammen in Portugal trainiert – europäische Verbrüderung gegen die
       asiatischen Trampolinspezis. Was ist denn hier bitte los? Die Errichtung
       des eisernen Trampolinvorhangs?
       
       3 Aug 2012
       
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