# taz.de -- Olympia – Tennis: Roger, over and out
       
       > Federer versagt. Wieder kein olympisches Gold für den Schweizer. Dafür
       > aber für den Briten Andy Murray. Der revanchierte sich für seine
       > Niederlage vor vier Wochen.
       
 (IMG) Bild: Jubeln mit vornehm britischer Geste: Andy Murray nach seinem Sieg über Roger Federer
       
       Die Startbedingungen: Wer hat hier den Heimvorteil? Roger Federer gilt als
       Platzhirsch von Wimbledon unter den aktiven Tennisspielern. Der Schweizer
       gewann bereits sieben Mal die Wimbledon-Championships, fünf davon in Serie
       und [1][zuletzt vor gerade einmal vier Wochen]. Der Brite Andy Murray
       hingegen stand dieses Jahr beim Grand-Slam-Turnier erstmals auf dem
       heimischen Centre Court im Finale. Der Lokalmatador verlor dort jedoch vor
       einem Monat gegen Federer.
       
       Die Entscheidung: Den ersten Satz entscheidet Murray nach 37 Minuten
       eindeutig mit 6:2 für sich. Federer kommt nicht gut ins Spiel. Der
       Schweizer begeht viele vermeidbare Fehler. Murray zeigt vor lautstarkem
       heimischen Publikum eine richtig starke Leistung und kann auch den zweiten
       Satz mit 6:1 gewinnen.
       
       Im dritten Satz zeigt Federer kurzzeitig sein Können. Doch Murray bleibt
       überlegen und beendet den Satz mit zwei Assen am Stück (6:4). Gold für GB
       in Wimbledon. Der Wahnsinn! Dass Murray gewinnt, ist überraschend. Noch
       überraschender ist aber, wie er gewinnt: In glatten drei Sätzen gegen den
       Weltranglistenersten.
       
       Das Publikum flippt völlig aus: Die Briten feiern ihren Goldjungen. Andy
       Murray ist der erste Brite, der seit 1936 im Einzel auf dem heiligen Rasen
       ein Turnier gewinnt. Sir Andrew Murray?
       
       Das Drama: Federer steht neben sich. Elf Breakbälle lässt er ungenutzt. Dem
       30-Jährigen steckt das Halbfinale vom Freitag gegen del Potro sichtbar in
       den Knochen – viereinhalb Stunden steckt auch ein Federer nicht einfach so
       weg.
       
       Die Schlussfolgerung: Auch wenn Federer nur Silber holt – er hat einen
       großartigen Wettkampf gespielt und ist und bleibt einer der besten
       Tennisspieler aller Zeiten.
       
       Und sonst? Juan Martin del Potro holt Bronze. Der Argentinier gewinnt im
       kleinen Finale gegen Novak Djokovic mit 2:0 nach Sätzen (7:5, 6:4).
       
       Am Abend hat Andy Murray die Chance, am selben Tag zum zweiten Mal Gold in
       Wimbledon zu gewinnen. Mit seiner Laura Robson spielt er das Finale des
       [2][gemischten Doppels] gegen Max Mirnji und Victoria Asarenka aus
       Weißrussland.
       
       5 Aug 2012
       
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