# taz.de -- Olympia Tag 11 – Der Vormittag: Sturz, Aus, Ende
       
       > Ja, ja, Bolt ist wieder der Schnellste, aber lange nicht der Eleganteste.
       > Denn der springt vom Drei-Meter-Brett. Mit Salto! Und ein Superstar
       > stürzt.
       
 (IMG) Bild: Superstar superdown: Der Spitzenläufer Liu Xiang stürzt im Vorlauf der 110 Meter Hürden und scheidet aus. Damit hat niemand gerechnet
       
       Der Wettkampf des Vormittags: Die [1][Turner] haben es [2][uns] ja generell
       [3][angetan]. Logisch, dass Turmspringen da dazugehört. Im Halbfinale vom
       Drei-Meter-Brett der Männer gibt es zwar keine überraschanden Platzierungen
       (auf Platz eins springt, [4][na?] der Chinese He Chong), dafür aber viel
       schönes anzusehen: sich vierfach drehende Muskelberge, perfekte
       Körperspannung bis in die Zehen, anmutige Eleganz! Dem Deutschen Patrick
       Hausding gelingen fünf seiner sechs Sprünge. Damit zieht er ins Finale ein.
       
       Die Athletin des Vormittags: Die Italienierin Josefa Idem ist ein absolutes
       Olympia-Urgestein. Dies sind die siebten Olympischen Spiele für die
       47-Jährige Kanutin. Damit gehört sie zu den Sportlerinnen mit den meisten
       Olympiateilnahmen ever. 1984 und 1988 ging sie für Deutschland ins Rennen,
       danach startete sie für Italien. Und auch jetzt wieder paddelt sie sich
       souverän (für Italien) ins Finale im Kajak Einer über 500 Meter. Am
       Donnerstag kämpft sie um die Medaille: Zwei olympische Bronze-, zwei
       Silber- und eine Goldmedaille hat sie bisher.
       
       Der Fehlstart des Vormittags: Ist das denn zu fassen? Er ist der absolute
       Superstar! Das einzige, was im Vorraus diskutiert wird, ist nicht ob,
       sondern mit welcher Zeit er den 110-Meter-Hürdenvorlauf gewinnt. Und dann
       das: Der Chinese Lui Xhang kommt nicht über die erste Hürde. Er stürzt und
       bleibt fassungslos zurück. Er fasst sich an die Wade – Sehnenriss? Die
       Achillessehne womöglich? Sie war schon vorher verletzt. Trotzdem wollte er
       mitlaufen. Und jetzt humpelt er über die Bahn, disqualifiziert.
       
       Auch die drei deutschen Teilnehmer, Alexander John, Erik Balnuweit und
       Matthias Bühler, bleiben weit hinter ihren Bestzeiten und qualifizieren
       sich nicht für die nächste Runde.
       
       Die Schlussfolgerung: „Eine Frau wie ein Vulkan“, sagt der ARD-Reporter
       über die Speerwerferin Asdis Hjalmsdottir, auf der alle isländischen
       Mediallenhoffnungen ruhen. Schon klar, sprachliche Bilder sind nett. Aber
       Vulkane?
       
       Wer noch? 
       
       Keine Entscheidungen.
       
       Was noch? 
       
       Die deutschen Kanuten paddeln auch in den Halbfinals weiter auf der
       Erfolgswelle und qualifieren sich fürs Halbfinale: Der Vierer-Kajak der
       Männer mit Marcus Groß, Norman Bröckl, Tim Wieskötter und [5][Max Hoff],
       der Zweier-Kanadier mit Peter Kretschmer und Kurt Kuschela und der Kajak
       Zweier der Frauen über 500 Meter mit Franziska Weber und Tina Dietz. Nur
       Katrin Wagner-Augustin verpasst den Einzug ins Finale des Kajak-Einers. Die
       Finals finden am Mittwoch und Donnerstag statt.
       
       Die deutschen Hockey-Männer haben schon vor ihrem letzten Vorrundenspiel
       das Halbfinale sicher. Weil die Südkoreaner gegen den Gruppensieger
       Niederlande 0:2 verloren haben, stehen die Deutschen nun sicher auf Platz
       zwei in ihrer Gruppe. Am Donnerstag geht’s ins Halbfinale!
       
       Die Metaphern sind mittlerweile aufgebraucht, die Superlativkiste ist
       ausgeschöpft, deswegen ganz nüchtern: [6][Usain Bolt] qualifiziert sich
       locker für das 200-Meter-Finale. Mit 20,39 Sekunden kommt er als erster
       seines Vorlaufs ins Ziel. Eine gute, aber keine Spitzenzeit. Yohan Blake
       läuft 20,38, Christophe Lemaitre 20,34, Warren Weir 20,29 und Alex Quinonez
       20,28.
       
       Das [7][Bundesinnenministerium] erwägt, Spitzensportlerinnen demnächst
       „Demokratiebekenntnisse“ abzuringen. Mit der [8][Debatte] um den
       Lebensgefährten der Olympia-Ruderin Nadja Drygalla habe diese Überlegung
       nichts zu tun, sagte ein Ministeriumssprecher gegenüber der
       Nachrichtenagentur dapd. Die Idee liege schon lange auf dem Tisch.
       
       7 Aug 2012
       
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