# taz.de -- Kommentar übers Radfahren in der Stadt: Radler brauchen Akzeptanz
       
       > Fahrräder müssen politisch gewollt werden. Aber statt die Innenstadt zu
       > einer autofreien Zone zu machen, wird der Bußgeldkatalog für Radfahrer
       > erhöht. Da läuft was schief.
       
 (IMG) Bild: Gibt es eigentlich ein Äquivalent zu Drahtesel im Niederländischen?
       
       Wer in Hamburg regelmäßig mit dem Rad unterwegs ist, hat zuhauf Geschichten
       von Beinahe-Unfällen zu erzählen. Ursache dafür sind nicht nur schlechte,
       fehlende oder abrupt endende Radwege, sondern auch, dass Radfahrer nicht
       als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer akzeptiert werden.
       
       Viele Autofahrer scheinen Räder für ein Sportgerät oder Freizeitvergnügen
       zu halten, und beides habe auf der Straße nichts zu suchen, finden sie.
       Fahrräder werden als verkehrsbehindernd empfunden. Und Hindernisse darf man
       weghupen.
       
       Um dieses Problem zu lösen, müsste Radfahren in der Stadt politisch gewollt
       und entsprechend unterstützt werden. Aufklärungs- oder Imagekampagnen, die
       den Autofahrern erklären, dass Radfahrer sehr wohl zum Stadtverkehr
       dazugehören, wären ein kleiner Anfang. Ein deutliches politisches Signal
       wäre eine autofreie Innenstadt. Aber nicht einmal da, wo die Radfahrer
       gleich bei der Stadtplanung hätten berücksichtigt werden können - wie in
       der Hafencity - gibt es Fahrspuren für Radfahrer oder Radwege.
       
       Es braucht eine eigene Wegeführung und Vorfahrt für Radfahrer an den
       Ampeln, wie es beispielsweise in Münsters Innenstadt der Fall ist. Statt
       dessen beschließt die SPD höhere Geldbußen fürs Fahren auf dem Gehweg. Hier
       muss ein anderer Kurs eingeschlagen werden.
       
       12 Aug 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ilka Kreutzträger
       
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