# taz.de -- Schwere Erdbeben im Iran: Keine Hoffnung mehr
       
       > Zwei Erdbeben erschüttern den Iran. Im Nordwesten des Landes sterben über
       > 200 Menschen, dutzende Dörfer sind zerstört. Helfer stellen die Suche
       > nach den Opfern ein.
       
 (IMG) Bild: Nach den Erdbeben im Nordwesten des Iran bleiben nur noch Trümmer.
       
       WARSEGHAN afp | Innerhalb weniger Minuten haben zwei schwere Erdbeben Tod
       und Zerstörung über große Landstriche im Nordwesten des Iran gebracht. Nach
       Angaben der Regierung in Teheran vom Sonntag wurden bei der Katastrophe am
       Vortag 227 Menschen getötet und fast 1.400 weitere verletzt.
       
       In der Region nahe der Millionenstadt Täbris sei „die Hälfte der 600 Dörfer
       zu 40 bis 100 Prozent zerstört“ worden, sagte der iranische Innenminister
       Mustafa Mohammed Nadschar im Staatsfernsehen. Die Such- und
       Rettungsarbeiten seien inzwischen eingestellt worden. Die Behörden
       konzentrierten sich nun auf „die Unterbringung und Versorgung von
       Überlebenden“.
       
       Der Regionalchef des Katastrophenschutzes, Chalil Saje, hatte zuvor im
       Staatsfernsehen von mindestens 250 Toten und mehr als 2.000 Verletzten
       gesprochen. Moharam Foroghi, Bürgermeister der Stadt Warseghan, deren
       Umgebung besonders betroffen war, sagte, er rechne mit Tausenden Toten.
       Unter den Opfern der Katastrophe sind viele Frauen und Kinder, die zum
       Zeitpunkt des Bebens in ihren Häusern waren.
       
       Nach Angaben des seismologischen Instituts der Universität Teheran hatte
       das Hauptbeben, das sich um 14.23 Uhr MESZ ereignete, eine Stärke von 6,2.
       Das Epizentrum des Erdbebens lag etwa 60 Kilometer von Täbris entfernt. Nur
       elf Minuten später ereignete sich ein Nachbeben mit einer Stärke von 6,0.
       Es folgten in kurzen Abständen rund 20 schwächere Nachbeben mit Stärken von
       bis zu 4,7.
       
       Unter den 1,5 Millionen Einwohnern von Täbris brach Panik aus. Den
       amtlichen Nachrichtenagenturen Mehr und Fars zufolge flohen viele Menschen
       aus ihren schwankenden Häusern ins Freie. In Teilen der Region brachen die
       Telefon-, Mobilfunk- und Stromnetze zusammen. In der Katastrophenregion
       leben mehr als 128.000 Menschen.
       
       Laut Irna und Mehr waren Dutzende Rettungsteams mit Hubschraubern und
       Hundestaffeln im Einsatz. Die Hilfsorganisation Roter Halbmond richtete in
       einem Stadion ein Notlager für 16.000 Menschen ein, wie Fars berichtete.
       
       Im Iran gibt es häufig Erdbeben, weil dort mehrere tektonische Platten
       aufeinandertreffen. Ein besonders schweres Beben ereignete sich im Dezember
       2003. Damals kamen im Südosten des Landes 31.000 Menschen ums Leben.
       
       12 Aug 2012
       
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