# taz.de -- Kommentar zu fehlenden Indikatoren: Integration: modern, aber lästig?
       
       > Mit Gummibärchen will Bayern das Thema Integration positiv besetzen. Ist
       > ja auch einfacher, als Migranten in die Politik einzubinden.
       
 (IMG) Bild: Auch die marsianischen Bärchen: „Wir sind alle Bayern.“
       
       Man kann lange darüber streiten, ob es richtig ist, Nachkommen von
       Einwandererfamilien „Menschen mit Migrationshintergrund“ zu nennen. Berlin
       jedenfalls hat sich dafür entschieden – nicht um die so Bezeichneten zu
       diskriminieren, sondern um ihnen „die Möglichkeit zur gleichberechtigten
       Teilhabe in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens zu geben“.
       
       So steht es jedenfalls in Paragraf 1 des Berliner Integrationsgesetzes, und
       weiter hinten steht noch etwas Wichtiges, nämlich: „[…] entsprechend ihrem
       Anteil an der Bevölkerung“. Um dieses Ziel zu erreichen, um prüfen zu
       können, ob die Maßnahmen wirksam sind, die man als Mittel zu diesem Zweck
       einsetzt, muss man Migrationshintergründe abfragen und erfassen. Auch
       darauf hat sich die Berliner Politik festgelegt.
       
       ## Nur Verzierung?
       
       Aber sie tut nicht, was sie beschlossen hat. Es sei eben so kompliziert,
       die rechtlichen Grundlagen zu schaffen, heißt es aus der Verwaltung. Dass
       dafür allerdings selbst die seit Beschluss des Integrationskonzeptes 2007
       verstrichenen fünf Jahre nicht ausreichend gewesen sein sollen, klingt
       wenig überzeugend. Da ist der Verdacht der Grünen schon einleuchtender, der
       Senat habe sich mit seiner neuen Integrationspolitik nur schmücken wollen.
       
       Integrationspolitik ist modern, und MigrantInnen sind in einer Stadt wie
       Berlin kein kleines Wählerpotenzial. Die SPD weiß das. Sie plädiert deshalb
       gern für das kommunale Ausländerwahlrecht – immer vor den Wahlen. Mit der
       Umsetzung hapert es danach auch immer. Bleibt die Hoffnung, dass
       BerlinerInnen mit Migrationshintergrund längst integriert genug sind, um
       solche Politik zu durchschauen.
       
       12 Aug 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Alke Wierth
       
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