# taz.de -- Bürgerkrieg in Syrien: Rebellen schießen Kampfjet ab
       
       > Im Osten Syriens haben die Rebellen angeblich einen Kampfjet der
       > Luftwaffe abgeschossen. Entwicklungsminister Niebel sagt Jordanien
       > Unterstützung bei der Versorgung der Flüchtlinge zu.
       
 (IMG) Bild: Flüchtlingslager in Mafraq, Jordanien.
       
       BEIRUT dapd | Die syrischen Aufständischen haben nach eigenen Angaben im
       Osten Syriens ein Kampfflugzeug der Luftwaffe abgeschossen und den Piloten
       gefangen genommen. In den Staatsmedien hieß es hingegen, während eines
       Übungsflugs sei ein technischer Fehler aufgetreten und der Pilot habe sich
       mit dem Schleudersitz in Sicherheit gebracht. Nach dem Mann werde noch
       gesucht.
       
       Die russische MiG sei während eines Luftangriffs auf die Ortschaft Muhassan
       getroffen worden, teilte die in London ansässige Syrische
       Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Aktivisten hätten berichtet, der
       Jet sei mit einem schweren Maschinengewehr abgeschossen worden. Die Angaben
       konnten nicht unabhängig überprüft werden.
       
       Sollten die Rebellen tatsächlich ein Kampfflugzeug abgeschossen haben,
       würde das auf eine erhebliche Verbesserung der militärischen Fähigkeiten
       der Aufständischen hindeuten. Möglicherweise hätten Waffenlieferungen aus
       dem Ausland die Rebellen erreicht, sagte der Sicherheitsexperte Theodore
       Karasik vom Dubaier Institut für Militärforschung im Nahen Osten und der
       Golfregion.
       
       Mit älteren Luftabwehrgeschützen könne eine MiG nicht abgeschossen werden.
       „Wenn es stimmt, wäre die Schlussfolgerung, dass die verdeckte Hilfe für
       die Rebellen auf bessere Flugabwehrwaffen ausgedehnt wurde“, sagte Karasik.
       Golfstaaten wie Saudi-Arabien und Katar hatten den Rebellen zuletzt immer
       wieder Unterstützung zugesagt. Das Ausmaß der Hilfe ist allerdings unklar.
       
       ## Niebel will Jordanien unterstützen
       
       Unterdessen sagte Entwicklungsminister Dirk Niebel dem Nachbarland
       Jordanien Unterstützung bei der Versorgung der zahlreichen syrischen
       Flüchtlinge zu. Der Minister betonte, dass bei der Hilfe nicht nur die
       Flüchtlinge, sondern auch die Jordanier in den Blick genommen würden. „Wir
       wollen dazu beitragen, dass es nicht zu Konflikten zwischen der
       einheimischen Bevölkerung und den Flüchtlingen kommt“, sagte Niebel am
       Montag bei einem Besuch in der Hauptstadt Amman.
       
       Die meisten Syrer leben nicht in Lagern, sondern in jordanischen
       Ortschaften. Der Flüchtlingsstrom hat die ohnehin schwierige
       Trinkwasserversorgung im Norden des Landes weiter verschlechtert.
       
       Kurz nach Niebels Besuch im Flüchtlingslager Saatari versuchten mehr als 50
       junge Syrer, den Zaun niederzureißen und zu fliehen. Jordanische
       Sicherheitskräfte hätten daraufhin drei Warnschüsse in die Luft abgegeben,
       um die aufgebrachte Menge aufzulösen, berichtete ein Reporter der
       Nachrichtenagentur AP, der den Vorfall beobachtete. Im Zeltlager Saatari
       haben mehr als 3.300 Syrer Zuflucht gefunden. Allerdings klagten die
       Flüchtlinge zuletzt über unwirtliche Bedingungen wie extreme Hitze und
       Kälte.
       
       ## Bericht vom Tod eines Kameramanns
       
       Derweil berichtete der regierungsnahe syrische Fernsehsender Al Ichbarija,
       ein vor drei Tagen entführter Kameramann sei vermutlich getötet worden. Er
       sei mit drei weiteren Mitarbeitern des Senders am Freitag in dem Damaszener
       Vorort Al Tal verschleppt worden, meldete Al Ichbarija TV am Montag. Im
       Juni hatten Bewaffnete die Zentrale von Al Ichbarija überfallen und sieben
       Mitarbeiter getötet.
       
       In einem im Internet aufgetauchten Video erklärten die drei überlebenden
       Mitglieder der Gruppe, sie würden von Rebellenkämpfern festgehalten, die
       sie gut behandelten. Ein Mann, der sich in dem Video als Sprecher der
       Rebellen vorstellte, erklärte, der Kameramann und zwei Mitglieder der
       oppositionellen Freien Syrischen Armee seien beim Beschuss durch
       Regierungstruppen in Al Tal ums Leben gekommen.
       
       13 Aug 2012
       
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