# taz.de -- Kommentar zur Hamburger SPD: Mit harten Bandagen
       
       > Feind - Todfeind - Parteifreund: Wenn es um persönliche Karrieren geht,
       > werden in den Kulissen der SPD die Messer gewetzt.
       
 (IMG) Bild: Könnte die erste türkischstämmige Bundesministerin werden: Aydan Özoguz beim Shakehand mit SPD-Chef Gabriel
       
       Feind – Todfeind – Parteifreund: So abgeschmackt diese Reihung inzwischen
       sein mag, so genau beschreibt sie mit unschöner Regelmäßigkeit
       parteiinterne Realitäten. Immer wenn es um persönliche Karrierechancen
       geht, werden hinter den Kulissen die Messer gewetzt. Das betrifft
       keineswegs nur die Hamburger SPD, die aber zurzeit mal wieder ganz
       besonders.
       
       Vor allem in Eimsbüttel und in Harburg-Bergedorf wird mit harten Bandagen
       gekämpft. Das zunehmende Geraune aus der Gerüchteküche zeigt, dass sich
       Seilschaften in Position bringen. Und es zwingt auch Journalisten, immer
       wieder neu zu überlegen, welchem Informanten zu trauen ist und welchem
       lieber nicht.
       
       Dabei wären die Genossen gut beraten, persönliche Eitelkeiten hintenan zu
       stellen, wenn ihnen denn das Wohl von Land, Stadt und Partei so wichtig
       ist, wie alle immer beteuern. Nach dem Desaster von 2009 gilt die Devise
       des als Retter herbeigerufenen Olaf Scholz, alle Wahlkreise zu gewinnen und
       stärkste Partei zu werden. Darunter macht es einer wie Scholz nicht.
       
       Mit Streit und Intrigen indes wird diese Partei, die vor drei Jahren am
       Boden lag, ihr Ansehen bei den WählerInnen nicht stärken. Bei der Kür der
       Bundestagskandidaten können die Elb-Sozis zeigen, dass sie die bittere
       Lektion von 2009 verstanden haben.
       
       Wenn nicht, haben es sie es auch nicht besser verdient.
       
       28 Aug 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sven-Michael Veit
       
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