# taz.de -- Kommentar Nerzzucht: Kein Mensch braucht Pelz
       
       > Wenn Nerzfarmen nur durch Tierquälerei rentabel werden, ist gegen ein
       > Berufsverbot für Nerzzüchter nichts einzuwenden.
       
 (IMG) Bild: Kann mit zuviel Platz gar nichts anfangen, finden Züchter: Nerz in Käfig.
       
       Schleswig-Holsteins letzte Nerzzüchter argumentieren vor Gericht, die vor
       sechs Jahren erlassene Nutztierhaltungsverordnung komme einem Berufsverbot
       gleich. Gut so, wenn es denn stimmt. Denn wenn die Nerzzucht nur durch
       Tierquälerei rentabel wird, gehört sie verboten.
       
       Die Züchter hatten genug Zeit, sich umzustellen, sei es auf andere Produkte
       oder auf zertifizierte Pelze von – wenigstens zeitweise – glücklichen
       Nerzen. Ob es dafür einen Markt gibt, hätte man in den vergangenen Jahren
       herausfinden können. Die Züchter haben stattdessen gar nichts getan. Ihr
       Gejammer, nachdem sie die Rechtslage über Jahre ignoriert haben, ist
       jedenfalls fehl am Platz. Und die argumentativen Windungen, mit denen die
       Anwälte der für die Vertretung von Tierschindern bekannten Kanzlei Graf von
       Westphalen die Verbesserungen der Haltung zur Tierquälerei umdeuten, sind
       so widerlich wie lächerlich.
       
       Es ist zwar ärgerlich, wenn sie den offensichtlich aussichtslosen Rechtsweg
       missbrauchen, um für die Sörnsens einen weiteren Zuchtzyklus von einem
       halben Jahr mit satten Gewinnen rauszuschlagen – aber so ist das nun mal im
       Rechtsstaat.
       
       Wenn danach endlich Schluss mit der Nerzzucht ist, ist das eine gute
       Nachricht, denn in kaum einem Bereich ist Tierquälerei sinnloser als in
       diesem. Schließlich braucht der Mensch keinen Pelz – sonst hätte er einen
       eigenen.
       
       30 Aug 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Jan Kahlcke
       
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