# taz.de -- Flughafen-Streit II: "Es ist alles gesagt"
       
       > Grüne, Linke und Piraten streiten im Abgeordnetenhaus lieber über
       > Untersuchungs-Ausschuss zum BER-Debakel als über Wowereit.
       
 (IMG) Bild: Der Steuerzahler muss für den Berliner Flughafen noch tiefer in die Tasche greifen – doch Klaus Wowereit darf sich davonstehlen.
       
       Es hätte schlimmer für Klaus Wowereit kommen können: Statt
       Rücktrittsforderungen zu stellen, stritt die Opposition am Donnerstag im
       Abgeordnetenhaus lieber über die Einsetzung des Untersuchungsausschusses
       zum geplatzten BER-Flughafenstart.
       
       Den vertagen SPD und CDU in der Sitzung erstmal um ein paar Wochen. Die
       Einsetzung solle erst im Haupt- und Rechtsausschuss auf ihre Zulässigkeit
       geprüft werden, begründet SPD-Mann Ole Kreins das rot-schwarze Votum.
       Schließlich seien ja auch der Bund und Brandenburg an der Flughafenplanung
       beteiligt. Piraten, Grüne und Linke halten Rot-Schwarz darauf „Verzögerung“
       vor: Längst läge ein passender Fragenkatalog vor. Die Koalition bemängelt,
       der sei zu spät erstellt. Und kontert mit einem Geheimnisverrat-Vorwurf an
       die Piraten, hätten diese doch einen vertraulichen Sachstandsbericht zum
       BER veröffentlicht.
       
       ## Ein „Milliardengrab“
       
       Zwischendrin geht’s dann auch um den BER-Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus
       Wowereit (SPD). Einen „überforderten Provinzpolitiker“ schmäht ihn Pirat
       Oliver Höfinghoff. Und zieht Parallelen zum „Milliardengrab Bankenskandal“
       von 2001. „Nur dass Landowsky diesmal Wowereit heißt.“ Da runzeln selbst
       die Grünen die Stirn. Deren Fraktionsvorsitzende Ramona Pop hält Wowereit
       vor, „abzutauchen“. Statt einer Regierungserklärung lasse er "die vierte
       Reihe" sprechen, kritisiert Pop und meint Kreins und CDU-Verkehrsexperte
       Oliver Friederici. Linken-Fraktionschef Udo Wolf zielt gleich auf die
       Brandenburger CDU und den Bund, die mit „sinnfreien Forderungen“ die
       Flughafeneröffnung weiter torpedieren würden. Auch Wolf vermisst „Klarheit“
       von Wowereit, hält aber fest: „Rücktritte bringen es nicht.“
       
       Dann kündigt Pop noch an, für einen Nachtragshaushalt „keinem Blankocheck“
       zuzustimmen. Wolf droht, seine Partei werde Sozialkürzungen für die
       Mehrkosten rigoros ablehnen. Pirat Martin Delius beschränkt seine Rede dann
       nur noch auf wenige Minuten, schilt nochmal den späten Start des
       U-Ausschuss und tritt ab. „Es ist alles gesagt, glaube ich.“
       
       30 Aug 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Konrad Litschko
       
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