# taz.de -- Berliner Mauerpark: Zwei Hektar Freiheit
       
       > Der Streit um das Areal könnte sich legen: Im Süden entsteht mehr Grün,
       > im Norden Bauland.
       
 (IMG) Bild: Auch für die gibt es bald mehr Platz: Musiker im Mauerpark.
       
       Die Gemüter der Bürger scheinen sich beruhigt zu haben. Obwohl sogar die
       härtesten Bebauungsgegner – Vertreter der Mauerpark Stiftung
       Welt-Bürger-Park – anwesend sind, nehmen sie doch gelassen hin, was
       Christian Gaebler (SPD), Staatssekretär für Verkehr und Umwelt, Carsten
       Spallek (CDU), Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und Henrik Thomsen von
       der CA Immo der Presse zu verkünden haben: Der Vertrag über die Bebauung
       des Areals um den Mauerpark nördlich des Gleimtunnels stehe kurz vorm
       Abschluss. Das bedeutet: Auf dem jetzigen Gewerbegebiet zwischen
       Kinderbauernhof und Wedding werden auf Wunsch des Eigentümers, der CA Immo,
       58.000 Quadratmeter Wohnfläche und bis zu 600 Wohnungen entstehen.
       
       Dafür gibt die Immobiliengesellschaft den Park südlich des Gleimtunnels
       frei. Noch vor Jahresende wird dort die Gestaltung des Parks beginnen. Zum
       Saisonbeginn 2013 wird der Mauerpark um die ersten zwei Hektar erweitert
       sein. Die drohende Konventionalstrafe an die Allianzstiftung wäre
       abgewendet.
       
       Zum Hintergrund: Die Bezirksverodnetenversammlung (BVV) Mitte hatte im
       April die Erweiterung des Parks im Süden zum Preis einer „angemessenen
       Bebauung“ im Norden vorgeschlagen. Doch Ende Juni beschloss der Bezirk
       statt dessen 600 Wohnungen – viel zu viel nach Ansicht der meisten
       Bürgerinitiativen. Als die BVV Mitte den Beschluss vor zwei Wochen abnicken
       sollte, wurde sie von Bebauungsgegnern belagert und musste vertagt werden.
       
       Obwohl sich an der Sachlage wenig geändert hat, macht sich auf dem
       Pressetermin, zu dem auch Vertreter der Bürgerinitiativen gekommen sind,
       kaum mehr Unmut breit. Das mag zum Einen an der Aussicht auf zwei Hektar
       neuen Park liegen. Zum andern ist da ein Zugeständnis Spalleks, die
       Baustellenzufahrt von der ruhigen Schwedter Straße auf die stärker
       befahrene Gleimstraße zu verlegen. Und schließlich trägt auch Henrik
       Thomsens zur Befriedung bei: Die CA Immo, sagt er, war auch Eigentümerin
       des Areals am Gleisdreieck. Dort ist schöner neuer Park entstanden. Die
       Teile, wo jetzt Häuser entstehen, hat die CA Immo auch an Genossenschaften
       verkauft.
       
       6 Sep 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Susanne Messmer
       
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