# taz.de -- Kontra: Die falsche Wahl
       
       > Sollte jemand, der wie Yzer so leichtfüßig zwischen Lobbyismus und
       > Politik wandelt, Senatorin werden? Nein.
       
 (IMG) Bild: Die Pille muss Berlin schlucken: Neu-Senatorin Cornelia Yzer (CDU).
       
       Henkel hat also eine Frau gefunden für die Neubesetzung der von ihm
       geschassten Wirtschaftssenatorin. Das ist gut für diesen männerbündischen
       Senat. Viel mehr Gutes liegt aber nicht in dieser Wahl.
       
       Dass Cornelia Yzer Chefin eines Großverbands war und Großverdienende ist,
       ist per se kein Malus. Dass sie damit aber schon die Dritte im neunköpfigen
       Senat ist, nach Justizsenator Heilmann und Finanzoberhaupt Nußbaum, das
       schon. Denn langsam stellt sich die Frage, ob diese Konstellation den Blick
       der Regierung für die bewahrt, die sie vertritt: die ganze Stadt, von unten
       bis oben. Noch fraglicher wird das, da die Wahl Yzers von einer CDU kommt,
       die sich bis heute gegen einen Mindestlohn sträubt. Auch den Senat kann nur
       bereichern, so breit wie möglich besetzt zu sein.
       
       ## Politik, Lobby und zurück
       
       Noch mehr zu fragen ist aber, ob eine Frau, die – erst Staatssekretärin,
       dann oberste Pharma-Werberin, nun wieder Staatsdienerin – so leichtfüßig
       zwischen Politik und Lobbyismus wandelt, die einst vorübergehend gar
       Gehälter beider Seiten mitnahm, die ihre Interessen jahrelang in
       Hinterzimmern aushandelte, mit Blick auf die Renditeerfolge der ihr
       anempfohlenen Unternehmen, nicht auf den gesellschaftlichen Mehrwert, und
       die zudem vor einigen Jahren auch den hiesigen Senat auf Linie ihrer Lobby
       gedrängt haben soll – zu fragen ist, ob diese Frau prädestiniert ist für
       einen Senatorenposten. Wo kann sie, der der Ruf einer „Generalin“ anhaftet,
       wohl ihren Hang zum Gemeinwohl entdecken?
       
       Vielleicht passt die Wahl Yzers zu diesem rot-schwarzen Senat. Zu einem
       transparenten Neuaufbruch der Berliner Wirtschaftspolitik passt sie nicht.
       
       12 Sep 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Konrad Litschko
       
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