# taz.de -- Wahl in den Niederlanden: Rechtsliberale regieren weiter
       
       > Die Partei für Freiheit und Demokratie gewinnt die Wahl in den
       > Niederlanden. Rechtspopulist Wilders verlor mit seinem Wahlkampf gegen
       > den Euro hingegen Stimmen.
       
 (IMG) Bild: Jubelnder Sieger: Mark Rutte, alter und neuer Regierungschef der Niederlande.
       
       AMSTERDAM dpa/dapd | Der Rechtsliberale Mark Rutte bleibt Ministerpräsident
       der Niederlande. Seine Partei für Freiheit und Demokratie (VVD) gewann die
       vorgezogenen Parlamentswahlen vom Mittwoch. „Lasst uns heute feiern und
       morgen gehen wir an die Arbeit, damit so schnell wie möglich ein stabiles
       Kabinett gebildet wird“, sagte Rutte vor jubelnden Anhängern in Den Haag.
       
       Rutte bezeichnete den Wahlsieg der VVD als Bestätigung der Politik seiner
       Regierung. Das Ergebnis sei eine Aufforderung, die Arbeit fortzusetzen,
       sagte er. Beide großen Parteien konnten größere Zugewinne erzielen als in
       Umfragen erwartet. Nach dem vorläufigen Endergebnis vom frühen
       Donnerstagmorgen erreichte die VVD 41 der 150 Mandate der Zweiten Kammer
       des Parlaments und damit zwei mehr als die Sozialdemokraten.
       
       Die Partei mit Spitzenkandidat Diederik Samsom gewann neun Sitze dazu und
       kam auf 39 Mandate. Eine Koalition der beiden Parteien scheint nun
       unausweichlich. Den euroskeptischen Parteien erteilten die Wähler eine
       Absage.
       
       Überraschend hohe Verluste von neun Sitzen verbuchte der Rechtspopulist
       Geert Wilders, der im Wahlkampf den Austritt der Niederlande aus der
       Europäischen Union und dem Euro gefordert hatte. Seine Partei für die
       Freiheit sackte von 24 auf 15 Sitze ab. Wilders sprach von „einem enormen
       Verlust“.
       
       Die ebenfalls europakritische Sozialistische Partei blieb stabil mit 15
       Mandaten. Eine historische Niederlage erlitten die Christdemokraten, bisher
       Partner in der Minderheitskoalition. Sie erhielten nun 13 Mandate, acht
       weniger als bei den Wahlen 2010. Die linksliberale Partei D66 gewann zwei
       Sitze hinzu und kam auf 12. Die übrigen fünf Parteien folgten mit großem
       Abstand. Die Grünen verloren sieben ihrer bisher zehn Mandate.
       
       13 Sep 2012
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Niederlande
 (DIR) Niederlande
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Allianz rechter Parteien: Die europafeindliche Supergroup
       
       Der Niederländer Geert Wilders bastelt an einer neuen taktischen
       Rechtsallianz. Sie könnte bei den Wahlen zum EU-Parlament 2014 erfolgreich
       sein.
       
 (DIR) Regierungskoalition in den Niederlanden: Fehlstart für Koalition
       
       Der niederländische Ministerpräsident widerruft den Plan zur
       einkommensabhängigen Krankenversicherung. Das ist kein guter Start für die
       neue Regierung.
       
 (DIR) Kommentar Wahl in den Niederlanden: Das kleinere Übel
       
       Die gute Nachricht ist: Die Rechtspopulisten haben verloren. Die schlechte:
       Die Rechtsliberalen sind die Sieger – mit den Inhalten der Wilders-Partei.
       
 (DIR) Krise in Niederlande und Belgien: Nun wird es in der zweiten Reihe eng
       
       Die Niederlande und Belgien haben Probleme mit dem Sparkurs. Droht den
       beiden Benelux-Staaten ein ähnliches Schicksal wie Spanien und Italien?
       
 (DIR) Neuwahlen in den Niederlanden: Alle sollen gemeinsam sparen
       
       Der amtierende Ministerpräsident Mark Rutte fordert alle Parteien zu
       gemeinsamem Handeln auf. Motto: Sparen, sparen, sparen. Neuwahlen gibt es
       wohl im September.
       
 (DIR) Niederlande steht vor Neuwahlen: Keine Einigung mit Wilders möglich
       
       Die Mitte-Rechts-Regierung der Niederlande steht vor dem Aus. Der Grund:
       Die wochenlanden Verhandlungen über den Schuldenabbau sind am Samstag
       gescheitert.