# taz.de -- Video der Woche: Roboter, die wie Hühner klingen
       
       > „Bleep, Blap, Bloop“. Ohne Soundeffekte wären viele Filme langweilig. Wer
       > bekommt solche Geräusche ohne Hilfsmittel besser hin – Männer oder
       > Frauen?
       
 (IMG) Bild: Soweit klar. Aber wie hört er sich an?
       
       Schade, dass keine Kinder teilnehmen. Kinder hören Dinge ein-, zwei-,
       dreimal, speichern das Geräusch und können es zu jeder passenden und
       unpassenden Gelegenheit wiedergeben – stundenlang. Zu erklären, warum sie
       diese Klänge verbreiten, fällt ihnen hingegen schwer.
       
       Der kurzweilige und schöne Kurzfilm [1][„Bleep Blap Bloop“] lässt Kinder
       außen vor und lädt zum Wettbewerb zwischen Männern und Frauen. Die
       Kernfrage des Videos lautet, wer ohne technische Hilfsmittel besser
       Soundeffekte reproduzieren kann.
       
       Laserschwert, Maschinengewehr, Autorennen, Sirenen und einiges mehr: Die
       immer gleichen Frauen und Männer bekommen ein Thema vorgegeben und müssen
       nun den Sound dazu liefern. Was dann kommt, umfasst die Spanne von genial
       getroffen bis total daneben – Roboter, die wie Hühner klingen, treffen auf
       bellende Hubschrauber und Lichtschwerter, die sich wie Züge anhören.
       Entsetzen und Freude liegen so nahe beieinander wie Momente der Blockade
       und tiefste Hingabe.
       
       Wir sehen verzweifelte Versuche, bestimmte Geräusche körperlich zu
       unterstützen, mit dem Kopf, mit dem Oberkörper, mit den Armen,
       wahrscheinlich auch mit allen anderen Körperteilen, aber die Kamera deckt
       nur den Bereich von der Hüfte aufwärts ab. Hübsch sind auch jene Momente,
       in denen statt Sound plötzlich Sprache aus den Probanden herauspurzelt.
       
       Sätze wie „The sound is metallic“ oder „I don't even know“ unterbrechen den
       Klangteppich wohltuend. Endlich fiept, surrt, knattert mal nichts.
       Gleichzeitig zeigen die Worte, warum Kinder bei Soundeffekten immer besser
       sein werden. Es geht darum zu machen, nicht zu denken, zu tröten, nicht zu
       sprechen.
       
       Auffällig ist, dass bei den meisten Männern die Hemmschwelle offensichtlich
       niedriger ist, sich an den Soundeffekten engagiert zu versuchen. Das mag
       daran liegen, dass viele der vorgegebenen Klangthemen aus Filmen stammen,
       die überwiegend von Jungs und Männern goutiert werden: Science Fiction,
       Action, Western. Einige der Frauen zeigen mit besonderem Einsatz, dass das
       auch Zufall sein kann. [2][Interessierte mögen weiterforschen.] 
       
       Das beste an „Bleep Blap Bloop“ ist nicht die auch am Ende des Videos nur
       subjektiv zu findende Antwort auf die Frage, ob nun Männer oder Frauen
       bessere Soundeffekte machen. Erwachsene Menschen lassen sich, wenn auch
       begrenzt, auf ein Spiel ein und haben – völlig unabhängig vom Geschlecht –
       sichtbar Spaß daran. Diese Lust am Spiel steckt einfach an und sorgt für
       gute Laune.
       
       14 Sep 2012
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://vimeo.com/48955170
 (DIR) [2] http://www.transcript-verlag.de/ts894/ts894.php
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Maik Söhler
       
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