# taz.de -- Krise in Spanien: Verletzte bei Protesten
       
       > Tausende gingen in mehreren spanischen Städten gegen die Sparmaßnahmen
       > der Regierung Rajoy auf die Straße. Bei Protesten gab es am Dienstag
       > mehrere Verletzte.
       
 (IMG) Bild: Proteste mit Ausschreitungen und Verletzten: Madrid am Dienstagabend.
       
       MADRID dapd | Die spanische Regierung hat die Folgen der Finanzkrise am
       Dienstag gleich an mehreren Fronten zu spüren bekommen: Bei Protesten gegen
       ihren rigiden Sparkurs kam es am Abend zu Zusammenstößen zwischen der
       Polizei und Demonstranten.
       
       Mehr als 1.000 Beamte hatten das Parlamentsgebäude in Madrid bereits vor
       der Kundgebung abgeriegelt und gingen mit Schlagstöcken gegen Demonstranten
       an der Spitze des Marsches vor. Derweil rief der Präsident der autonomen
       spanischen Region Katalonien für den 25. November Neuwahlen aus, nachdem
       Madrid vergangene Woche besondere finanzielle Befugnisse für Katalonien
       abgelehnt hatte. Unterdessen stiegen die Renditen auf spanische Anleihen.
       
       Ein geplanter Marsch von geschätzten 6.000 Teilnehmern zum Madrider
       Parlamentsgebäude mündete am Abend in teils gewaltsamen
       Auseinandersetzungen. Einige Demonstranten rissen Barrikaden nieder und
       warfen mit Flaschen und Steinen auf die Beamten.
       
       Nach Angaben des öffentlich-rechtlichen Fernsehens wurden mindestens 28
       Menschen neun Menschen verletzt, darunter zwei Polizisten. 22 Personen
       seien festgenommen worden, hieß es.
       
       ## „Raus mit euch“
       
       Unter dem Motto „Occupy Congress“ (Besetzt das Parlament) forderten die
       Demonstranten ein Ende der harten Sparmaßnahmen, mit denen die konservative
       Regierung unter Ministerpräsident Mariano Rajoy seit neun Monaten versucht,
       das Haushaltsdefizit unter Kontrolle zu bringen und das Vertrauen der
       Anleger in das Land wieder herzustellen. „Die einzige Lösung ist, dass wir
       jeden im Parlament auf die Straße setzen, damit sie wissen, wie es sich
       anfühlt“, sagte eine der Demonstrantinnen, Maria Pilar López.
       
       Die Demonstranten hatten im Vorfeld angekündigt, das Parlamentsgebäude
       nicht erstürmen zu wollen, sondern lediglich um das Gebäude herum zu
       marschieren. Absperrgitter und die 1.300 Polizisten rund um das Gebäude
       versperrten ihnen aber am Dienstagabend den Weg. Die aufgebrachte Menge
       besetzte daraufhin einen nahe gelegenen Platz und skandierte „Raus mit
       euch“, „Ihr vertretet uns nicht“ in Richtung Parlament.
       
       Die Organisatoren der Protestaktion erklärten, die Sparmaßnahmen zeigten,
       dass die regierende Volkspartei den Menschen im vergangenen Jahr falsche
       Versprechungen gemacht habe, um gewählt zu werden. Auch in Barcelona und
       Sevilla kam es zu kleineren Demonstrationen mit mehreren hundert
       Teilnehmern.
       
       26 Sep 2012
       
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