# taz.de -- Basketball: Dallas Mavericks in Berlin: Hartes Showbiz
       
       > Die Dallas Mavericks beenden ihren Ausflug nach Berlin mit einem knappen
       > Sieg. Für die Mannschaft um Dirk Nowitzki läuft es besser als befürchtet.
       
 (IMG) Bild: „Defense!“: Dirk Nowitzki.
       
       BERLIN taz Drei Tage lang war Dirk Nowitzki von Termin zu Termin gehetzt,
       hatte Hände geschüttelt und immer freundlich gelächelt, hatte in einem
       Smoking eine fast ebenso gute Figur gemacht wie im Trainingsanzug, sich
       bejubeln lassen, Autogramme im Dutzend geschrieben und immer wieder
       dieselben Fragen beantwortet. Drei Tage lang hatte der beste deutsche
       Basketballspieler aller Zeiten alles richtig gemacht. Und dann lief er kurz
       vor der Halbzeitpause im Spiel seiner Dallas Mavericks bei Alba Berlin
       allein auf den Korb zu – und vergab kläglich den einfachsten Wurf des
       Abends.
       
       „Der war übel“, sagte Nowitzki später über die „ein bisschen peinliche
       Aktion“, lächelte aber schon wieder. Nicht so sehr, weil das NBA-Team mit
       einem 89:85-Erfolg gegen den Bundesligisten eine Blamage verhindert hatte.
       Sondern vor allem wohl, weil Nowitzki und die Mavericks von ihrer Werbetour
       durch Europa, die am Dienstag mit einem Spiel beim FC Barcelona fortgesetzt
       wird, aus Berlin die Erkenntnis mitnehmen, dass die kommende Spielzeit doch
       besser werden könnte, als viele Experten vorhersagen. „Wir haben viele
       Fehler gemacht“, stellte Nowitzki fest, „aber für eine Woche Trainingscamp
       war das schon okay.“
       
       Noch, sagte Nowitzki, „hat die Abstimmung bei uns nicht ganz gepasst“. Eine
       Untertreibung: Manchmal standen die Mavs nach einem misslungenen Spielzug
       diskutierend auf dem Feld und erklärten sich die eigentlich vorgesehenen
       Laufwege. Am Ende hatten sie sich 27 Ballverluste geleistet, „eine nicht zu
       akzeptierende Zahl“, wie Rick Carlisle, Trainer der Mavericks, grummelte.
       Die Erklärung war aber relativ einfach: Von der Mannschaft, die 2011 den
       NBA-Titel gewann, stehen neben Nowitzki nur noch drei Akteure im aktuellen
       Kader. „Wir haben viele neue Spieler, so Carlisle, „und das hat man heute
       gesehen.“
       
       Das war deshalb so deutlich zu sehen, weil beide Teams das Spiel
       außerordentlich ernst nahmen. Die Mavericks wollten auf keinen Fall
       verlieren und ließen, entgegen den Gepflogenheiten bei Vorbereitungsspielen
       gegen andere NBA-Teams, ihre besten Profis lange spielen, anstatt den
       Bankdrückern eine Chance zu geben. Und Alba war bemüht, die Partie nicht
       zum Schaulaufen für die Stars aus Übersee geraten zu lassen: Der bekannt
       ehrgeizige Berliner Coach Sasha Obradovic setzte durchgehend auf seine
       besten Kräfte und verzichtete darauf, Nachwuchsakteuren das unvergessliche
       Erlebnis zu bescheren, sich mal mit NBA-Profis messen zu dürfen.
       
       So entwickelte sich eine Partie, in der verbissener verteidigt wurde als in
       manchem NBA-Spiel. Obwohl die Schiris vieles durchgehen ließen, hatten sie
       am Ende doch 46 Fouls gepfiffen. Nowitzkis missratener Dunk war der mit
       Abstand einfachste Wurfversuch, den die Abwehrreihen zuließen. „Wir mussten
       kämpfen“, gab Nowitzki zu. Er lächelte. Die drei Tage davor dürften härter
       gewesen sein.
       
       7 Oct 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Thomas Winkler
       
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