# taz.de -- Vorfahrt für Ökos: Ökologie statt Knöllchen
       
       > Das Ziel kann nur eine solidarische Mobilität derer sein, die sich in der
       > Stadt fortbewegen, ohne anderen zu schaden.
       
 (IMG) Bild: Die Strafen für Parkzeitvergehen sind seit 1990 nicht mehr angepasst worden.
       
       Sicher gibt es schlimmere Vergehen, als mit dem Auto in die Innenstadt zu
       fahren. Aber dazu gehört schon eine gehörige Portion Dämlichkeit. Und es
       mag auch Schlimmeres geben, als Autos auf Fuß- und Radwegen abzustellen.
       Aber an Dreistigkeit ist das kaum zu überbieten.
       
       Selbstredend gehört diese Form von Desinteresse an den Mitmenschen gehörig
       bestraft. Autofahrer nutzen eben gern das archaische Recht des Stärkeren,
       beim Parken ebenso wie beim Auslegen von Vorfahrtsregeln zu ihren Gunsten.
       Fußgängern und Radlern bleibt da meist nur das Nachsehen. Deshalb ist es
       überfällig, Falschparken nicht länger als Kavaliersdelikt zu verharmlosen.
       
       Aber auch hier gilt, dass Vorbeugung besser ist als Repression. Das Ziel
       muss die solidarische Mobilität aller sein, die sich in der Stadt
       fortbewegen, ohne anderen zu schaden. Und das bedeutet, dass ökologisch
       sinnvolle Mobilität Vorrang haben muss.
       
       Deshalb müssen Fußgänger und Radfahrer, müssen Busse und Bahnen
       grundsätzlich Priorität vor dem Autofahren haben. Es geht darum, die Luft
       sauberer zu machen, Lärm zu vermeiden, Innenstädte wieder bewohnbar zu
       machen und die Lebensqualität für viele zu erhöhen.
       
       Parksünder zu jagen, ist kurzfristig notwendig. Gegen steigende Meerespegel
       aber helfen mehr Knöllchen nicht.
       
       9 Oct 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sven-Michael Veit
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Falschparken
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Knöllchen für Falschparken: Ein Parkschein, der sich lohnt
       
       Das Bußgeld für Falschparker soll erhöht werden. Begründund: Das kleine
       Verwarnungsgeld stehe oft in keinem Verhältnis zur teuren Parkgebühr.
       
 (DIR) Vekehrspolitik: Falsch parken - richtig blechen
       
       Der Senat will Falschparker verstärkt zur Kasse bitten. Mit einem
       Landesbetrieb könnten Kontrollen intensiviert und die Einnahmen erhöht
       werden.