# taz.de -- Offshore-Ausbau: Nordländer stänkern gegen Bayern
       
       > Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering wirft der CSU
       > vor, Offshore eigentlich abzulehnen. Auch andere Politiker sehen einen
       > Nord-Süd-Konflikt.
       
 (IMG) Bild: Um ein Windrad zu errichten, braucht es ein großes Schiff.
       
       HAMBURG dapd | Die norddeutschen Bundesländer fürchten das Scheitern der
       Offshore-Windenergie. Im Hamburger Abendblatt warfen Nord-Regierungschefs
       und Minister Bayern und der CSU vor, den Ausbau der Offshore-Energie zu
       blockieren. „Ich sehe, wie der Süden den Norden behindern will“, sagte
       Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD).
       
       Scharf kritisierte er Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU). Sie betreibe
       in Wahrheit „knallharte Regionalpolitik“. In München sage sich die CSU:
       „Offshore, das brauchen wir nicht.“
       
       Mecklenburg-Vorpommern wird an diesem Freitag im Bundesrat einen
       Änderungsantrag einbringen, wonach die Netzbetreiber nur bei „grober
       Fahrlässigkeit“ für Verzögerungen bei der Netzanbindung von See-Windparks
       haftbar gemacht werden sollen.
       
       Auch der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Torsten Albig (SPD)
       warnte die Süd-Länder: „Der ökonomische Erfolg auch des Südens in
       Deutschland hängt davon ab, dass das Windenergieprojekt im Norden
       funktioniert. Wer glaubt, er könnte nach alter bundesdeutscher Manier den
       Süden gegen den Norden ausspielen, der wird ganz Deutschland schaden“,
       sagte Albig.
       
       Der niedersächsische Umweltminister Stefan Birkner (FDP) sprach von einem
       Nord-Süd-Interessenkonflikt beim Offshore-Ausbau. Auch er warf Aigner vor,
       bei den Verhandlungen den ursprünglichen Beschluss „auf den letzten Metern
       derart populistisch verwässert“ zu haben, „dass jetzt fraglich ist, ob die
       Haftungsregelung überhaupt noch ihren Zweck erfüllt“. Der Offshore-Ausbau
       sei gefährdet.
       
       Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) nahm den Bund in die
       Pflicht und forderte eine Lösung der Haftungsfragen und einen Systemwechsel
       hin zu einer vorausschauenden Offshore-Netzplanung. „Wir brauchen auch
       Klarheit bei der Finanzierung der Offshore-Netzanschlüsse“, sagte er.
       
       12 Oct 2012
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Windkraft
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Greenpeace kritisiert Energiepläne: Altmaier verhindert Arbeitsplätze
       
       Laut Greenpeace gehen der Wirtschaft durch die gestutzten Regierungspläne
       in punkto Windenergieausbau Milliarden verloren. Neue Jobs würden so
       „vernichtet“.
       
 (DIR) Windkraft: Politik lässt Nordseewerke fallen
       
       Niedersachsens Wirtschaftsminister versagt überraschend dem Emdener
       Anlagenbauer Siag seine Bürgschaft. Rund 700 Arbeitsplätze sind nun in
       Gefahr.
       
 (DIR) Verbraucherschützer gegen Windräder: Herr Krawinkel unter Strom
       
       Was treibt die Erfinder der Strompreisdebatte? Holger Krawinkel, einer
       ihrer profiliertesten Vertreter, will mehr Effizienz und Sparsamkeit.
       
 (DIR) Philipp Rösler zu erneuerbarer Energie: „Die Kosten in den Griff kriegen“
       
       Strom muss bezahlbar bleiben. Sonst akzeptieren die Bürger die Energiewende
       nicht, glaubt Wirtschaftsminister Philipp Rösler.
       
 (DIR) Offshore-Windparks: Meer kommt ans Netz
       
       Der Entwurf des Netzleitungsplans für die Windparks in der Nordsee liegt
       vor. Schon 2013 könnten die ersten Anschlüsse an den Küsten fertig sein.
       
 (DIR) Off-Shore-Hafen: Tausche Terminal gegen Tunnel
       
       Die private Finanzierung des Offshore-Terminals in Bremerhaven ist
       gescheitert. Die FDP hat indes noch Hoffnung, und der Unternehmerverein
       schlägt einen Tausch vor